Hallo Martin,
nach dem Lesen Deines Beitrages habe ich mir überlegt, welches Alter Du etwa haben magst - ich habe Dich auf um die 50 geschätzt; nun, als ich die Geschichte mit Deinem ersten Auto dann las, war das natürlich irgendwie klar.
Die "gute alte Zeit" - Du hast Sie gar nicht mehr richtig erlebt, sie begann sich zu verabschieden, etwa zu der Zeit, als Du konfirmiert wurdest.
Ich behaupte, daß es so etwas wie die "gute alte Zeit" gegeben hat, und daß diese vorbei ist:
Früher war Mercedes für die Kunden da, heute hat man den Eindruck, daß es oft eher umgekehrt ist. Bestenfalls macht man aufwendige Mitarbeiter-Schulungen, wie man den Kunden den E i n d r u c k vermittelt, als sei man für die Kunden da, in Wirklichkeit geht es nur um eines, um die EBIT-Marge des Konzerns.
Vor etwa 5 Jahren wurde hier in St. Goar die Mercedes-Niederlassung geschlossen, obwohl da immer gut Betrieb war, die Niederlassung lt. Auskunft eines Meisters, den ich später in Koblenz wiedertraf, auch schwarze Zahlen schrieb.
Aber, MB wollte sich eben "aus der Fläche", sozusagen "vom Kunden" zurückziehen, das sollte sich wohl rechnen. Seitdem bin ich dort praktisch nicht mehr vorstellig geworden - das ist einfach zu weit.
Um 2012 ging es mit solchen Maßnahmen eigentlich "nur" gegen die treuen Kunden - dieses oder letztes Jahr wurden dann auch die zum Teil langjährigen treuen Mitarbeiter der Niederlassung "outgesourcst", gehören also nicht mehr zum Stammhaus, ist nur noch außen überall der tolle Stern drauf.
Früher, in den 60er Jahren, war man bei Mercedes noch stolz darauf, für den Kunden da sein zu dürfen, das war mehr ein D i e n e n, aber aus einem hohen Gefühl der Verantwortung, einer ungekünstelten Loyalität gegenüber denen, die einen Mercedes fuhren.
Falls heute noch vorhanden, dann hier und da noch ein Einzelfall, auf der Grundlage einer persönlichen Einstellung bzw. Haltung eines Mitarbeiters, aber nicht mehr als Geist des Teams - da weht doch ein ganz anderer Wind.
Von daher sind auch die heutigen Möglichkeiten und vor allem die Bereitschaft, dem Kunden sein Auto zu vermiesen, ganz andere geworden.
In den 70er Jahren war das doch eher noch kein Thema.
Mittlerweile hat die Autoindustrie mit den Behörden offensichtlich einen Pakt geschlossen, nach dem die Autos so konzipiert werden, daß sie nach einer Frist x von der Straße müssen - das läßt den Rubel rollen, spült immer wieder frisches Geld bzw. beim Staat frische MwSt. in die Kassen.
Gruß,
Matthias
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 02.12.17 03:04.
