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Technik

Thema: Re: richtige Oktanzahl für 86er 420SEL (US-Ausführung)

~Hallo Marc,[br]
~Danke für Deine Tipps. Das Problem konnte ich beheben, nur war es teurer als ich erwartet hatte und natürlich hat es nix mit Additiven und sonstigen Dingen zu tun... Nach einigen Wochen kam erschwerend hinzu, dass mir das Auto im Leerlauf (bei unrundem Lauf) abgestorben ist und ich nur mit einem Klopfen auf das Benzinpumpenrelais weiterfahren konnte. Natürlich ist dann höchste Zeit zum Handeln und alles in allem hat mich die Reparatur um die $1400 gekostet. [br]
~Der Benzinfilter war nicht das Problem, obwohl ich ihn samt anderen Dingen (wie z. B. dem Leerlaufregler) ausgetauscht habe. [br]
~Folgendes ist passiert: [br]
~Eine der Einspritzdüsen war verstopft und musste gereinigt werden. In seltenen Fällen muss die Düse ausgetauscht werden, was kein grosses Problem darstellt. Dazu wurden die Zündkabel und Zündkerzen (Ich hatte die falschen Platinkerzen eingebaut - was für ein blöder Fehler!) ausgetauscht, was den Lauf des Autos erheblich beruhigt hat. Das Absterben des Motors konnte mein Mechaniker nur mit dem Austausch des Zündkontrollreglers (eine Art Computer) beheben, was den Grossteil der Reparaturkosten verschlungen hat. Dieses (elektrische) Problem ist sehr ungewöhnlich und ich frage mich, ob das an einem Mercedes (egal wie alt) überhaupt passieren darf. Vielleicht hast Du ja von ähnlichen Geschichten gehört, hier ist die Teile#: 010-545-66-32.[br]
~Ansonsten bin ich mit dem Auto sehr zufrieden. Es ist meine erste Reparatur (ich fahre das Auto seit einem Jahr) und der Mechaniker hat dem 420er noch eine lange Laufleistung prophezeit. Hoffen wir, dass er Recht behält. Gerade in Kalifornien ist dieses Auto (neben der Vielzahl von Cabrios) ein absoluter Traum. [br]
~P.S. In der Tat gibt es hier sog. "Octane boosters"; was die bringen kann ich Dir aber auch nicht sagen. Vermutlich enthalten sie MIT (Bleiersatz) zur Motorberuhigung älterer Modelle. [br]
~P.P.S. Wie gross ist der Leistungsunterschied zwischen US- und D-Modell?[br]
~~Hallo Peter,[br]
~~die US-Versionen der 126er sind für 91 ROZ ausgelegt - deswegen haben sie auch weniger Leistung als die Variante für den deutschen Markt. Daher kann ich mir nicht vorstellen, daß es sich hier um ein Octan-Problem handelt. Zu geringe Octanzahlen machen sich auch eher bei hoher Last als im Leerlauf bemerkbar: Schlechteres Durchzugvermögen, höherer Spritverbrauch. Von Additiven, die die Octanzahl erhöhen habe ich nie gehört. Eventuell solltest Du mal Deinen Kraftstoffilter prüfen (zu verschmutzt?) oder Deine Einspritzdüsen checken lassen. Hat sich Dein Kraftstoffverbrauch erhöht oder verfärbt sich Dein Abgas (grau) beim Beschleunigen? Zu den Benzinarten in Kalifornien kann ich leider nichts sagen.[br]
~~Bei Leerlaufstellung (N) läuft mein 560SEL (deutsche Version) allerdings auch ein ganz klein wenig unruhig, ist aber nicht schlimm.[br]
~~Viel Erfolg in der Sache und viel Spaß mit einem der schönsten Fahrzeuge, die MB auf den Markt brachte.[br]
~~Marc[p]
Hallo Peter,[p]
zunächst möchte ich Dir für Dein Feed-Back danken - immerhin, mit den Einspritzdüsen lag ich wenigstens nicht völlig falsch. Die Sache mit dem Steuergerät ist allerdings wirklich ärgerlich - Du bist in der Tat der erste, von dem ich über dieses Problem höre. Aber auch Mercedes kocht nur mit Wasser - die geben sich nur mehr Mühe als andere. Ich hatte auch schon einige Dinge erlebt, bei denen man sich hätte Fragen können: ...aber bei einem Mercedes?? Ich mußte allerdings feststellen, daß es sich durchweg um Dinge handelte, die bei meinem W126 nach über 9 Jahren auftraten. Mein Opel Vectra B - ich kaufte ihn zuvor als Neuwagen für über DM 40.000, und nach nichtmal anderthalb Jahren habe ich ihn dann frustriert und genervt wieder verkauft; am liebsten hätte ich den Hobel mit der Axt zerschlagen - zeigte schlimmere Fehler bereits nach 6 Wochen. Nach knapp 9 Jahren mit mit etwa 140.000km Haben sich nach und nach meine Abgaskrümmerdichtungen verabschiedet. Heute, gut ein dreiviertel Jahr später, habe ich bald 170.000km auf dem Zähler, und die Auspuffanlage ist immer noch die, die ab Werk montiert wurde. Mein Vectra von Opel verlangte bereits nach 14 Monaten und 33.000km nach dem ersten Ersatz für den vorderen Auspufftopf. An meinem 560er gaben die Türfangbänder der hinteren Türen nach ca. achteinhalb Jahren wegen seltener Benutzung auf - ist eine bekannte Schwachstelle, aber wenn man bedenkt,daß viele Autos nach den Jahren schon Grundwasserneutral sind, ist es doch gut zu verzeihen - die Türen meines ex-Opel Vectra klapperten bereits 2 Tage nach Auslieferung und mußten mit komplett neuen Dichtungen versehen werden. Diese Vergleiche lassen sich NICHT beliebig fortführen, da die Mänglelliste bei meinem Mercedes viel zu kurz ist, um trotz des hohen Alters mit der schier unendlichen Mängelliste meines (damals) neuen Vectra konkurrieren zu können. So ein Mercedes hält eben. Und als mir mein Werkstattmeister davon erzählte, das gerade ein älterer Herr seinen 500er von der Inspektion abholte, welcher bereits über 600.000km mit der ersten Maschine gelaufen hatte und immer noch seidenweich lief, dann ist dies doch ein Qualitätsbeweis, der für sich spricht. Ein 126er erreicht Laufleistungen, die man sonst nur von LKW kennt. Wenn ich mir allein die technischen Beschreibungen dieses Wagen ansehe und von Abschmiernippeln lese oder mir das Lenkgetriebe ansehe - ein Schneckengetriebe, gibt´s aus Platzgründen eigentlich nur bei LKW -, dann stelle ich fest, daß der ganze Wagen ein kleiner LKW ist. Das ist ein Zeugnis von Haltbarkeit! Egal, wo man hinsieht: Seien es die Hohlräume zum Beispiel in den Türen (die wurden mit Wachs geflutet), die massiven Wellen im Motor (die sonst wahrscheinlich im Brückenbau benutzt werden) oder die Wahl der Materialien (die Karosserie war schon damals teilverzinkt) - eigentlich muß man nur die Türen ins Schloß fallen lassen um zu hören, daß so ein Auto offenbar ewig hält. Allein die originalen Alufelgen: Geschmiedet! Solche Festigkeiten lassen sich nicht mit gegossenen Billigalus aus dem Zubehörhandel erzielen. Der W126 beweist: Ein hübsches Auto in den Laden stellen kann jeder, aber einen Wagen bauen, der, auch nach vielen Jahren noch, ein technisches Meisterwerk ist und auch nach hohen Laufleistungen nicht klappert, der hat es wirklich verstanden, ein echtes Auto zu bauen. Und: Der W126 hat bis heute nichts von seinem Charme und Flair eingebüßt - er ist noch immer ein echter Hingucker! Schon damals waren für den W126 Ausstattungsmerkmale lieferbar, die noch heute bei manchen Herstellern für Geld nicht zu bekommen sind. Auch sicherheitstechnisch muß sich der W126 (Ende der 80er Jahre wurde er in den USA zum "Safest Car Of The World" gekürt) bis heute nicht verstecken: ABS gab es seit 1978 schon im Vorgängermodell (W116), AirBag seit 1981 und dann 1987 die Weltpremiere in einem 560SEL: Der Doppel-AirBag. ASR gibt es seit Mitte der 80er Jahre. Ich denke, auch dies spricht für sich. OK, der W126 hat nicht so viele AirBags, daß man befürchten muß, daß er bei einem Cash völlig explodiert, aber: Irgendwas ist ja immer![p]
Du fragtest mich nach den Leistungsunterschieden beim 420er in Deutschland. Hierbei ist zunächst festzustellen, daß die Motoren alle mehrfach überarbeitet wurden, Leistung und Drehmoment wurden im Rahmen des Einzuges des Katalysators (er verschlang sehr viel Leistung) stetig erhöht. Um an dieser Stelle keine ellenlanghe Liste erstellen zu müssen, beschränke ich mich hier nur auf den 420er:[p]
September 1985 bis September 1987:[p]
Verdichtung: 9.0:1[p]
Rückrüstversion (RÜF): 160kW (218PS) bei 5200 U/min[br]
330Nm bei 3750 U/min[br]
Katalysatorvers.(KAT): 150kW (204PS) bei 5200 U/min[br]
310Nm bei 3600 U/min[p]
ab September 1987:[p]
Verdichtung: 10.0:1[p]
Katalysatorvers.(KAT): 165kW (224PS) bei 5400 U/min[br]
325Nm bei 4000 U/min[br]
Die Rückrüstvariante (RÜF), also ohne Katalysator, war nur noch bis Ende 1989 lieferbar und hatte 231PS - das brachte nicht viel und daher spielte dieses Modell keine Rolle mehr. Der Katalysator setzte sich endgültig in Deutschland durch.[p]
Alle PS-Angaben sind nach DIN, nicht SAE (wie in den USA üblich).[p]
Die 420er Variante für den US-Markt mußte an den dort gängigen Kraftstoff (bleifreies Normalbenzin 91 ROZ) angeglichen werden. Diese Maschine leistet netto 201PS (nach SAE), was 204PS nach DIN entspricht. Diese Leistung erzielt der Motor bei 5200 U/min.[p]
Ich hoffe, Dir die Informationen gegeben zu haben, die Dich interessierten.[p]
Gute Fahrt,[p]
Marc
[br]
[ul][li]The Ian Dunross's Mercedes-Benz W126 S-class Homepage
Thema Autor Klicks Datum/Zeit

richtige Oktanzahl für 86er 420SEL (US-Ausführung)

Peter 3540 13.10.99 09:22

Re: richtige Oktanzahl für 86er 420SEL (US-Ausführung)

V8 3055 11.11.99 15:40

Re: richtige Oktanzahl für 86er 420SEL (US-Ausführung)

Peter Georgii 2512 14.11.99 04:56

Re: richtige Oktanzahl für 86er 420SEL (US-Ausführung)

V8 2838 14.11.99 15:03



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