Mit der AGR ist das so eine Sache:
Grundsätzlich wir durch Abgasrückführung die Verbrennung gekühlt, da dem Gemisch Gas hinzugefügt wird, welches nicht mehr an der Verbrennung teilnimmt, da es bereits verbrannt ist. Dieses inerte Gas hat jedoch eine gewisse Wärmekapazität und wird durch die eigentliche Verbrennung mit aufgeheizt, die Verbrennung also kälter. Da die meisten Stickoxide über den Zeldovich-Mechanismus gebildet werden, also bei hohen Verbrennungstemperaturen, kann man so die NOx-Emissionen senken. Dies ist insbesondere beim Diesel wichtig.
Gleichzeitig sinkt jedoch der Wirkungsgrad der Verbrennung. Wenn man zu viel Abgas beimischt, wird die Verbrennung immer schlechter und es kommt zu Zündaussetzern. Daher, und auch um Versottung zu vermeiden, wird AGR beim Startvorgang und sehr kaltem Motor vermieden.
Beim Ottomotor kommt noch folgendes hinzu:
Die Verbrennung wird auf Lambda 1 geregelt. Im Teillastbereich treten durch die geringe Drosselklappenöffnung hohe Drosselverluste auf. Das verschlechtert den Wirkungsgrad des Motors. Mit Abgas-Beimischung kann die Drosselklappe weiter geöffnet werden, da nur "neutrales" Gas hinzugefügt wird. Die Zylinderfüllung wird so verbessert und der Motor läuft bei besserem Wirkungsgrad. Bei mehr Last macht das natürlich keinen Sinn. Manche Leute legen die AGR still und erhoffen sich besseres Ansprechen aus der Teillast. Allerdings eben auch mit mehr Drosselverlusten in dieser. Die Frage ist nun: Macht das beim M116/117 viel aus, wenn man auf diese "Entdrosselung" bei Teillast verzichtet?
Grüße
Lennart