Technik

Hallo zusammen!

Ich habe seit Sonntag ein Problem mit meiner Zentralverriegelung, d.h. sie funktioniert nicht mehr. Ich vermute als Fehlerursache die ZV-Pumpe, dazu später mehr, zuerst mal die wichtigen Details:

Auto: 420 SE AKR, EZ1991, also zweite Serie mit der Mehrstellen-Betätigung. Die orthopädische Lehne habe ich NICHT. Es ist noch ein Funkschlüssel verbaut, diese Händlernachrüstung mit dem grauen Schlüssel mit dem Stern drauf.

So machte sich der Fehler bemerkbar:
Ich bin gefahren. Plötzlich sperrte sich das Auto, während der Fahrt von selbst zu. Als ich zuhause war und die Tür von innen öffnete, sperrte sich alles ganz normal wieder auf. Danach ging nichts mehr. Weder mit Funkschlüssel noch per Hand an den drei Stellen (Fahrertür, Beifahrertür, Kofferraum).

Was ich bisher schon untersucht habe:

Der Schaltplan zur ZV sieht ja so aus:



In jedem der drei Arbeitselemente ist ein Wechselschalter, der an die Pumpe entweder Masse (Kl. 31) oder Batteriespannung (Kl. 30) durchschaltet (am Tankdeckel ist noch ein viertes Element, das hat aber keinen Schalter). Die Wechselschalter liefern Masse, wenn das Schloss zu ist, bzw. Kl. 30, wenn das Schloss offen ist. Zusätzlich gibt es noch einen Schalter am Zündschloss, der verhindert, dass man das Auto zusperren kann, wenn der Schlüssel in Stellung 1 oder 2 ist.

Ich habe dann alle drei Arbeitselemente überprüft. Dazu ein Multimeter an dem runden, dreipoligen Stecker zur ZV-Pumpe angeschlossen und jeweils auf- und zugesperrt. Alle drei Elemente funktionieren, d.h. es wird entweder Kl. 30 oder Masse durchgeschaltet. Es ist auch dann wirklich ein Durchgang nach Masse da, nicht nur 0 V. Auch die Betätigung des Funkschlüssels ist messbar.

Wenn nun alle drei Eingänge auf Masse liegen, legt man durch Aufsperren eines Schlosses (oder Funkschlüssel-Betätigung) Kl.30 an einen Eingang. Die Logik der Pumpe merkt das, und bläßt in das System, dass sich alles aufsperrt. Dadurch schalten dann auch alle Elemente Kl. 30 an alle drei Eingänge. Bei erreichen von ca. 500mbar schaltet die Pumpe ab und belüftet das System wieder. Sperrt man nun wieder zu, legt man an einen Eingang wieder Masse und die Pumpe saugt um wieder alles zuzusperren, usw. So sollte es sein, wenn alles geht. Bei mir aber nicht der Fall.

Ich habe mir nun eine Testschaltung aufgebaut, um die Pumpe ohne Auto prüfen zu können. Dazu habe ich drei Wechselschalter verwendet, mit denen ich jeweils an die Eingänge Masse oder +12V schalten kann:



Ausgangssituation ist nun folgende: Ich habe an allen drei Eingängen Masse. Nun Schalte ich einen auf +12V -> Pumpe läuft an (blaßen). Ich schalte die anderen beiden auch auf +12V und halte den Anschluss des Schlauches zu, damit Druck aufgebaut werden kann -> Pumpe schaltet ab.

Nun liegt an allen drei Eingängen +12V an. Schalte ich nun einen auf Masse, sollte die Pumpe eigentlich saugen. Es passiert aber gar nichts. Schalte ich nun den einen wieder zurück auf +12V, dann wird der linke IC warm. Ich vermute nun, dass dieser einen Defekt hat. Es wird sich dabei um irgendeinen Logik-IC handeln, leider findet man dazu gar nichts. Kennt jemand die beiden ICs in der Pumpe?



Auf dem linken steht "ZBS 01 CM C013 uEM9128C". Auf diesen gehen die drei Eingänge jeweils über einen 120 Ohm und einen 100 kOhm an jeweils zwei Pins des ICs. "9128" wird der Datecode sein. Der rechte ist ein Philips UAA1006, zudem man auch keine Infos findet. Damit werden die beiden Relais angesteuert (jeweils eines für Pumpen und Saugen). "9131" wird hier auch der Datecode sein. Den UAA1006 kann man wenigstens noch bestellen, auch wenn ich nicht genau weiß, was der macht. Aber ich denke der ist I.O.

Was denkt ihr? Liege ich mit meiner Einschätzung richtig oder habe ich was übersehen? Und kennt jemand die ICs oder vielleicht Ersatztypen dazu?

Viele Grüße,

Andreas