Hallo Kollegen,
nach langer Zeit zuverlässiger Dienste hat sich ein neues Fehlerbild bei meinem Auto eingeschlichen:
Scheinbar *immer* einen Tag, nachdem es ordentlich geregnet hat - und das ist ja in den vergangenen zwei Jahren nur 3-4 mal passiert, fängt mein Motor nach ~3 Kilometern fahrt mit Ruckeln und Zündaussetzern an, und wenn man dann einmal kräftig Gas gibt geht er fast schlagartig aus. Läßt sich dann ~30min lang nicht wieder starten, um dann irgendwann plötzlich wieder zu fahren als wär nichts gewesen.
Und da ich angesichts der verdörrten Wiesen in meiner Stadt nicht darauf hoffen will, dass es nie wieder regnet, muss ich das Problem wohl beseitigen.
Die Gemischbildung *scheint* nicht die Ursache zu sein (obwohl die Symptome sehr ähnlich mit denen eines Wackelkontaktes am Motortemperaturfühler sind). Meine KE ist eigentlich fast komplett neu (bis auf den Mengenteiler selbst), vielfach durchgemessen und justiert, und als der Fehler gestern auftrat konnte ich den Motor durch Gefummel an der Gemischbildung nicht am Laufen halten oder auch nur eine merkliche Veränderung des Gestotters und Ausgehens bewirken. Tastverhältnis blieb um die 50% (natürlich mit Ausreißern nach Zündfehlern). Erzwunger Notlauf brachte auch keine merkliche Veränderung.
Deswegen verdächtige ich die Zündanlage. Gibt es dort Symptome, die durch extrem hohe Luftfeuchtigkeit oder ggf. morgendliches Kondenswasser, was beim Verdunsten irgendwo reindiffundiert, verursacht werden?
Zündgeschirr ist ~2 Jahre alt (HERTH+BUSS ELPARTS 51278042), Zündkerzen (DENSO?), -spule, -verteiler und -läufer (BOSCH) ebenso. Lambdasonde ein Jahr (BOSCH). KÖNNTE aber trotzdem sein, dass daran etwas Schrott ist, denn der Fehler scheint seit etwa so lange aufzutreten. Hat halt eben nur nie geregnet. KÖNNTE mir auch einbilden, dass die Kerzenstecker relativ locker auf den Kerzen sitzen. Man kann sie zwar nicht leicht abziehen, aber sie haben merklich Spiel und lassen sich z.B. völlig ohne Kraft auf der Kerze drehen.
Kann der OT-Geber für die Zündanlage beleidigt auf Feuchtigkeit reagieren?
Ich glaube meine Zündkabel UND -kerzen haben Entstörwiderstände. Kann DAS das Zünglein an der Waage sein, quasi dass 70% feuchte Luft leitfähiger ist als die Kerze? (Oder sind Kerzen nach 2 Jahren mit kaum 10000km vllt. schon durch?). Ich hatte gestern jedenfalls das Gefühl, bei 1-2 ZK-Steckern ganz leicht im Zündtakt einen gewischt zu bekommen, als ich am Kabel (am Gummi!) gerüttelt habe. Das ist nicht normal, oder doch? Isoliergung ist nicht erkennbar beschädigt, und Marder-Geschichten aus meiner Nachbarschaft sind mir auch nicht bekannt.
Seit meine Autos keine Unterbrecherkontakte mehr haben hab ich über Zündanlagen nicht mehr nachgedacht und hab wenig Ahnung davon ("muss halt n Funken kommen"). Aber ein Fehler, der 1-2 mal im Jahr auftritt und nach 30min wieder verschwindet, ist auch nichts, was ich gerne in die Werkstatt bringen würde.
Wo würdet ihr anfangen?
Meine Frau hat jetzt jedenfalls Angst vor dem Auto, denn ausgerechnet sie hatte immer das Vergnügen, damit vor irgendeiner roten Ampel in Berlin zu verrecken. DAFÜR fährt man ja nicht W126.
Grüße!
Ben
3-mal bearbeitet. Zuletzt am 02.08.19 14:27.