Moin Rolf,
Viskokupplungen gibt es 3 Ausführungen (V8 alt u. neu, R6 nur eine), Fehlerbilder gibt es als, läuft ständig,
läuft nicht u. läuft nicht wie vorgesehen und Fehler können sein: Bimetallfeder sitzt nicht richtig, verdreckt o.
gebrochen, Ölverlust durch Undichtigkeit u. nicht genügend Erwärmung durch das Kühlwasser.
Letzteres zuerst: Ist der Kühler im mittleren Bereich verkalkt o. verdreckt, wird die Bimetallfeder nicht mit
der Temperatur angeblasen die sie verformen soll um das Ventil zu bewegen.
Dergleichen passiert auch, wenn die Bimetallfeder in einem Dreckklumpen sitzt.
Hat die Kupplung Öl verloren kann sie nicht mehr die Drehzahl zum Lüfter weiterleiten. Im weiteren Verlauf
kann das Öl überhitzen und verkrusten, auch das Lager kann dabei festgehen.
Das Gehäuse kann an den Befestigungsstellen der Bimetallfeder korrodiert sei, wodurch die Feder nicht mehr
richtig sitzt und auch die Feder selbst kann an den Einspannstellen einen Bruch haben.
Kalt muß sich das Öl in der Kupplung erstmal verteilen, bis dahin dreht sie mit erhöhtem Widerstand.
Ist das Öl verteilt (unter 1km Fahrstrecke), arbeitet die Kupplung (je nach Bauart) über bis zu 3 Ventile.
Wie angesprochen gibt es unterschiedliche Ausführungen. Der M103 hat nur das bimetallgesteuerte Ventil,
die V8-Kupplungen haben zusätzlich 1 bis 2 Schieberventile die drehzahlabhängig (durch Spiralfedern) den
Ölzufluß steuern.
Grundsätzlich drehen alle Viskos den Lüfter immer (Strömungskupplung-Wandlerprinzip). Bei hoher Drehzahl
soll der Schlupf hoch sein weil das Fahrzeug schnell unterwegs ist und allein durch den Fahrtwind die
Motorkühlung gegeben ist.
Also, kalter Motor = Lüfter läuft nur sachte für die Bimetallfeder mit.
Heißer Motor = heiße Bimetallfeder und Steuerung des Schlupfs über das Ventil.
(fliekraftabhängige Ventile steuern zusätzlich die Kupplung beim V8)
Um eine gut aussehende o. neue Viskokupplung zu testen braucht es die Betriebszustände eines laufenden
Motors, oder man simuliert diese in einem Testaufbau.
Eingebaut braucht man also die Motortemperatur, die Temperatur an der Bimetallfeder, die Drehzahl an der
Riemenscheibe und die Drehzahl des Lüfters.
In einer Testvorrichtung braucht es dann zusätzlich einen Antrieb und einen regelbaren Heißluftfön.
Gruß Matze