Hi (Dieselfraktionator),
vergiss die Werte bei warmem Motor. Ich habe gelernt immer bei kaltem Motor einzustellen, denn nur so kann man es am genauesten machen.
Ist ja auch logisch, denn wenn man den Ventildeckel erst abbauen muss, vergeht ja Zeit und für jede Messung vergeht nochmals Zeit, plus das Einstellen mit Kontrollmessung.
Die Werte für den kalten Motor beziehen sich auch auf einen binnen 12h nicht gestarteten Motor. Also einmal schnell in die Garage/Werkstatt fahren ist hier schon fatal und führt zu falschen Werten.
Daher immer einen Tag vorher an die Arbeitsstelle fahren und dann erst die Ventile am nächsten Tag einstellen, nur so hast du länger Ruhe.
Warum die Werte bei warmem Motor mehr Toleranz haben: Zunächst scheint es logisch, dass das Ventil sich am meisten ausdehnt.
Im Umkehrschluss zieht es sich aber dann auch wieder mehr zusammen als die übrigen Bauteile und somit ist hier bei warmem Motor mehr Toleranz einzustellen, damit es dann auf das gleiche Maß kommt.
Tatsächlich kann ich aber nur auf mein Geschreibsel oben verweisen, so wurde es mir von "Oldtimern" in meiner Lehre bei gebracht, unter Anderem auch von MB Classic Spezialisten.
Noch ein Hinweis: Gerade nach dem Kauf mit unbekanntem Fahrprofil des Vorbesitzers erst einmal alle 1000 km für 5000 km kontrollieren.
Ja das macht Arbeit, aber ich musste dann auch erst 3-4 mal nachstellen, weil die Ventilsitze so verrußt waren, dass ich durch meinen "jugendlichen" Fahrstil mit sehr viel Langstrecke damals erst den Motor richtig frei fahren musste.
Da man aber nur schlecht rein gucken kann, ist es daher ratsam lieber zu oft als zu selten zu kontrollieren.
Bei meinem OM615 machte sich das in einem schlechten Leerlauf bemerkbar bei warmem Motor. Die Ventile waren dann teilweise und völlig verschieden plötzlich zu eng.
**-Grüße
Moritz
300 SE W126 BJ 1988, bald mit 5,1L M117
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