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Technik

Thema: Reparaturanleitung Durchrutschen Automatik von Björn!

Hallo, [br]
Peter stellte mir die Anleitung per eMail zur Verfügung, mit der Bitte, diese im Forum zu posten, um jedem die Möglichkeit zu geben, diese zu verwenden.[p]
Gruß[br]
Michael 560 SEL[p]
[br]
HIER GEHT`S LOS![br]
~~Hi Peter,[p]
probier erst den Ölstand, danach den Tip. Auch ein Öl und Filterwechsel soll[br]
oft Wunder wirken[p]
Gruß Björn[p]
[br]
.....sicher hast du meinen Beitrag im Forum gelesen, ich hab exakt dasselbe[br]
Problem mit meinem 300SE. Vor nicht allzu langer Zeit gekauft, bei der[br]
wirklich ausgiebigen Probefahrt mit besonderem Augenmerk auf Gangwechsel[br]
hat er das natürlich kein einziges Mal gemacht.[p]
falls du selbst Schrauber bist und die Möglichkeit hast, an deinem SL von[br]
unten auf einer Grube oder Hebebühne zu arbeiten, das entnehme ich deinen[br]
anderen mails, kannst du das Problem aller Voraussicht nach für DM 9,51 plus[br]
16% lösen. (Zzgl. Öl und ggf. Filter und Dichtung Ölwanne)[br]
Der praktische Teil des Tipps:[p]
Für DM 9,51 kaufst du bei deinem MB-Partner ein Federpaket mit der ET-Nr. 126 270 44 77. Dies wechselt du dann beim Aufnehmer K1 gegen das bisher eingebaute Federpaket aus. Dazu Öl im Getriebe ablassen und Ölwanne (vom Getriebe natürlich) ausbauen. Der Aufnehmer sitzt im unteren Teil des Schaltschiebergehäuses, dem Aufnehmergehäuse. Das ist der nach Ausbau[br]
der Ölwanne von unten sichtbare Teil mit den in Längsrichtung verlaufenden,[br]
halbzylindrischen Ausformungen. Der Aufnehmer K1 befindet sich hinter einem[br]
kleinen Blechdeckel an der vorderen Stirnseite des Aufnehmergehäuses links.[br]
Angaben zu links/rechts beziehen sich immer in Fahrtrichtung gesehen, also[br]
mit Blick vom Fzg.-Heck zur Front. Der Deckel hat eine annähernd quadratische Form und eine Kantenlänge von, grob geschätzt, 30mm. Die Zugänglichkeit ist zwar nicht besonders gut, der Ausbau ist aber bei eingebautem Schaltschiebergehäuse machbar. Nachdem du den Deckel losgeschraubt hast, nimmst du den Aufnehmer und das Federpakt heraus und wechselst die Federn aus. Zusammenbau wie immer in umgekehrter Reihenfolge.[p]
Nachdem zu der Reparatur das Getriebeöl abgelassen werden muss, bietet[br]
sich die Reparatur ggf. in Kombination mit einem vollständigen Ölwechsel an.[br]
Die regulären Wechselintervalle sind 45.000km bzw. 60.000km, siehe[br]
Wartungsheft. Dann also auch das Ölfilter (jawohl, das Filter) erneuern und auch das Öl aus dem Drehmomentwandler ablassen. Ich verzichte hier auf die[br]
vollständige Beschreibung eines Getriebeölwechsles - das ist ja nicht Hauptthema.[p]
Wenn alles geklappt hat, hast du künftig wieder einen sauberen[br]
Kraftschluss bei der 2-3 Schaltung.[p]
Üblicherweise sind vor Durchführung der beschrieben Reparatur gewisse[br]
Voraussetzungen zu schaffen und dann erst über die Notwendigkeit zu[br]
entscheiden:[p]
Die Einstellung von Motorleerlauf und Regulierung (Gasgestänge), dann[br]
wie Jürgen bereits geschildert hat die Einstellung des Steuerdruckzuges und[br]
noch die Einstellung vom Modulierdruck.[p]
Der Steuerdruckzug ist der Bowdenzug, welcher vom Getriebe her an die Regulierung führt. Zur Einstellung die Kugelpfanne vom Kugelkopf abdrücken,[br]
dann die Kugelpfanne zurückdrücken (in Richtung Getriebe), dann wieder vorziehen bis ein geringer Widerstand spürbar ist. In dieser Stellung die Kugelpfanne über den Kugelkopf halten. Normalerweise muss die Kugelpfanne genau über dem Kugelkopf stehen. Wenn nicht, an der Einstellschraube einstellen. Tendenziell, um deinem Problem entgegenzuwirken, den Zug so einstellen, dass er schon leicht angezogen ist. Das hintere Ende der Kugelpfanne steht dann bei der beschriebenen Prüfung in der Mitte über dem Kugelkopf. Aussicht auf Erfolg hast du, falls du vorab feststellst, dass der Zug mit der bisherigen Einstellung zuerst einen Leerweg zurückgelegt hat, das Fahrpedal also erst etwas betätigt werden musste, bis am Getriebe eine Bewegung ausgeführt wurde. Bei der Einstellung ist der Motor aus und das Fahrpedal nicht betätigt.[p]
Ich gehe davon aus, dass du zum Einstellen des Modulierdrucks nicht über die erforderlichen Werkzeuge (Manometer, Leitungen und Anschlüsse) verfügst. Auch wenn es chronologisch eigentlich richtig wäre, zuerst den Modulierdruck einzustellen und dann über den Austausch des Federpakets zu entscheiden, so[br]
würde ich mir als guter Schwabe diese Werkstattkosten erst einmal sparen. Da[br]
die Beanstandung nur bei der Schaltung 2-3 vorliegt, ist die Aussicht auf[br]
Erfolg eher gering. Anders wäre es, wenn alle oder mehrere Schaltungen so weich ablaufen, dass kein richtiger Kraftschluss erfolgt.[p]
Das war also der praktische Teil (alles funktioniert, und keiner weis warum).[p]
Nun eine sehr kurze Fassung zur Theorie (du weist alles, aber nichts funktioniert):[p]
Bei der Schaltung vom 2. in den 3. Gang wird das B1 (Bremsband 1, vorderer[br]
Planetenradsatz) gelöst und die K1 (Kupplung 1, ebenfalls vorderer Planetenradsatz) geschlossen. Da eine Beanstandung zu einer ganz[br]
bestimmten Schaltung, in deinem Fall die Schaltung vom 2. in den 3. Gang,[br]
grundsätzlich auf ein Problem mit dem zugeschalteten Element schliessen lässt, ist die K1 als Ursache so gut wie entlarvt. Zur K1 zählen dann nicht nur die[br]
Kupplungslamellen, sondern natürlich auch der ganze hydraulische Teil, welcher für die Schaltung dieser Kupplung verantwortlich ist. Nun ist es bei deinem Getriebe höchstwahrscheinlich so, dass der Reibwert der Kupplungslamellen nachgelassen hat, was nicht bedeutet, dass die Beläge verschlissen sind. Die Kupplung benötigt nun eben einen etwas höheren Öldruck, damit sie kraftschlüssig wird. Und dies wird über die anderen Federn für den Aufnehmer K1 erreicht. Vermutlich weist du zur Theorie nach der extremen Kurzfassung nicht wesentlich mehr als vorher, für die vollständige Abhandlung des Themas Automatikgetriebe fehlt mir leider noch die Zeit.[p]
Der Tipp bezieht sich auf das in deinem SL eingebaute Getriebe 722.3, W4A040, welches auch im SL von Jürgen Linnemann, eingebaut ist. Jürgen hat ja das gleiche Problem geschildert. [br]
So, nun wünsche ich viel Erfolg bei der Reparatur und lass uns hören,[br]
was draus geworden ist.[p]
Peter Murero schrieb:[p]
suuuuuuper,danke für den tip.[br]
ich kann es mir zwar nicht vorstellen,der verkäufer des wagens war, was [br]
die technik angeht seeeeeeehr penibel.(alle 5000km ölwechsel usw.)[br]
aber vielleicht hat er da doch etwas übersehen.[br]
ich werde das sofort kontrollieren!!![br]
gruss Peter[br]
PS:welchen billigen tip??[p]
[br]
Hi,[br]
das problem hatte ich auch. Von bremsbandverschleiß bis zum[br]
Tauschgetriebe wurde alles diskutiert, auch bei MB! Keiner, auch ich[br]
nicht, war auf die Idee gekommen, mal penibel den Ölstand zu messen[br]
(warm, Motor läuft, Stellung P), es war einfach zu wenig Öl drin.[br]
Richtiggestellt, fertig. Das passte auch zum Symptom, daß das[br]
durchrutschen (nur 2 - 3) bei kaltem getriebe und bergauf (= Ölstand[br]
verändert sich) schlimmer war. MB beträtigte im Nachhinein, daß zu[br]
geringer Ölstand zum Ducrhrutschen führt, klasse.
Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Reparaturanleitung Durchrutschen Automatik von Björn!

Michael 560 574 06.02.01 11:58



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