Hallo Alexander,
der 450 SE ist, gerade auch als kurzer mit dem AMG Fahrwerk und der breiten Rad/Reifen-Kombination ein richtiger Sportwagen und hat damit eine Charakteristik, die ein "normaler" 450 SE eben meistens nicht hat. Du kannst ihn sehr schön kontrolliert quer stellen oder über alle vier Räder schieben lassen. Im Taunus bist Du damit fast so schnell unterwegs wie mit einem 2.3-16, wenn Du es drauf anlegst und die Verkehrsverhältnisse es zulassen. Aber seine Trümpfe spielt er auf der Autobahn aus, in engen Autobahnkurven kannst Du damit halt wunderbar noch auf dem Gas bleiben, wenn andere schon Angst bekommen, gleich abzufliegen. Mit einem "normalen 450 SE" ohne AMG Fahrwerk würdest Du in derselben Kurve aber einfach vom Gas gehen, weil die Hinterachse unterdämpft ist und Dir einfach derartige Kurvengeschwindigkeiten nicht erlauben würde. Und in genau den Kurven hast Du natürlich mit dem 6.9 keine Chance, das komfortbetonte HPF Fahrwerk schaukelt in dieser Art Kurven, dass Du alle Mühe hast, das Ding überhaupt auf der Straße zu halten und nicht in die Leitplanken zu setzen. Also für gerne schnell fahren auf der Landstraße und auf kurvigen Autobahnen ist der AMG 450 SE klar die Waffe. Wofür ist der 6.9 gut? Na, überall dort, wo Drehmoment gefragt ist, also Autobahn mit 200 Sachen bergauf und noch mal Gas geben, weil so ein Vertreter Diesel im Rückspiegel auftaucht, oder auch so ab 140 Km/h beschleunigen in allen Lebenslagen, das kann der 6.9 ganz prima. Es liegt natürlich auch an dem alten Dreigang Automatic-Getriebe, dass die anderen 116er V8 nicht so zubeißen, wie man es sich wünschen würde, mit drei Gängen kann man nach heutigen Maßstäben nichts reißen! Und da zeigt eben der 6.9, dass er zieht wie der Bär, in jeder Lebenslage.
Wenn ich einen der beiden verkaufen würde, dann eher den 6.9. Das liegt aber auch daran, dass der 450 SE etwas besonderes für mich darstellt, das erste selbst neu gekaufte Auto, mit dem Auto habe ich meine Frau kennengelernt, es war unser Hochzeitsauto und solche Sachen. Das zweite Foto Copyright Johannes Schlörb.
Gruß
Ralf



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