Hallo Horst,
sehe das in etwa wie Stefan.
Ein W126er als Kapitalanlage mit Wertsteigerung ist nur in wenigen Fällen interessant.
Selbst die W124er Cabrio´s, denen man in 5 Jahren Wertsteigerung durch H-Kennzeichen andichten mag, sind im Preis stagnierend bzw. leicht rückläufig.
Dabei rede ich nicht von den super gepflegten mit wenig tausend Milen/Kilometer gelaufenen stets in Rentnerhand, stets garagiert, stets mit Frauchen´s Seiden-Schlüpi poliert, stets Verdeck alle 14 Tage eingepuderten Cabrio´s.
Ich denke, es gibt mehrere Gründe, warum jetzt die Preise gefühlt fallen oder tatsächlich tun:
1. die Preissteigerung an allen Orten ist deutlich spürbar .. ein voller Einkaufswagen für ne 4 köpfige Familie hat vor 1 Jahr 100 Eus/5 Tage gekostet..der selbige kostet nun 150 Euro.
2. Die Nebenkosten sind nicht wie es uns die Nachrichten und Stadtwerke erzählen um 7 bis 8 % gestiegen. Wenn man richtig schaut und rechnet, so sind die Nebenkosten im Wechsel von 2019 zu 20 und 21 um bis zu 24% gestiegen.
3. wenn noch einer Kohle über hat, wollte er oft im letzten Jahr oder diesem Jahr bauen. Die Marktlage bzgl. Materialbeschaffung ist ungleich schwieriger geworden.
Kostete eine Dachlatte noch vor 10 Monaten für den laufenden Meter 0,80 Euro sind es nun je nach Region bis zu 2,10 Euro / meter.
Bauholz für Dächer muss mittlerweile von überall her zusammengekratzt werden. Fliesenkleber, Amierungsmörtel ... oft nur vereinzelte Abgabe oder wenn, dann auf kompletter Palette zu Wucherpreisen.
4. Spritpreise sind ins Nirwana abgehoben ( etwas besser verhält es sich bei LPG ) .. viele sind zwingend auf das Auto angewiesen, weil es keine ÖPNV gibt.
Hat der Diesel noch im Winter 0,98Euro / Liter gekostet, Benzin 1,15 und LPG 0,56 Euro so sind es nun 1,36Diesel / Suppe E5 1,52 und LPG ist gewuchert auf 0,66 Euro.
5. Versicherungen und CO2-Abgaben kommen beim Haus noch dazu ...
Macht insgesamt bei einem Durchschnittshaus und einer Durchschnittfamilie mit evtl. 3500 EUS Einkommen zusätzliche ca. 600 Euro Mehrkosten aus, ohne dass sich der Lebenstil geänder hat.
Da bleibt das erste Mal der Oldtimer auf der Strecke.
Dann kommt das, was uns die holländer vor Jahren vorgemacht haben. Dort wurde die Oldtimersteuer geändert und die Oldtimerei wurde erst für Fahrzeug ab 40 Jahren interessant. Die darunter liegenden wurden nun steuerpflichtig.
Bei uns könnte sowas im Raume stehen .. mag sein .. mag nicht sein ... aber es ist keine sichere Zukunft.
Dazu kommen bei uns aber diverse Fahrverbote, diverse Regelungen, darf fahren, darf nicht fahren, ...etc.
Da ist auch noch nicht alles gesprochen.
Darüber hinaus, kommen im EU-Ausland die Fahrverbote für Fahrezuge vor Baujahr 2010, nur Diesel, an gerade Tag hier rein oder an ungeraden Tagen draussen.
Wenn ich einen guten Luxusliner habe, mag ich auch mit dem nicht nur zum Baumarkt fahren, sondern auch in den Urlaub, ob nun mit oder ohne Wohnwagen am Haken. Das wird aber zunehmend erschwert mit dem Oldtimer.
Da bleibt das zweite Mal der Oldtimer auf der Strecke.
Desweiteren gibt es evtl. auch Liebhaber, die einfach mal keine Lust mehr auf "Ihr" Modell haben ( so wie es mir z. B. mit der 560ziger DIVA geht ).
Manchmal nervt es einfach, ewig nach einem Problem zu suchen, die E-Teile finden man nicht, kommen nicht ran oder es dauert ewig und geht nur Schritt für Schritt vorwärts, obwohl man eigentlich nur fahren mag.
Da verliert man schon mal schnell die Lust - zumal, wenn man noch Alternativen stehen hat.
Und dann wird auch aus einem von Gutachter mit 22t bewertenden 560er ein 15t Angebot..einfach weil man keine Lust mehr hat.
Da bleibt das dritte Mal der Oldtimer auf der Strecke.
Lars
