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frankt schrieb:
Betteln ist mit die größte Selbsterniedrigung, die man sich antun kann.....
Gruß
Frank
....die man
sich antun kann ? Induziert dieser Satzteil nicht die zum Teil aktive Herbeiführung des bettelnden Zustandes ? Und sei es nur durch Passivität wegen persönlicher Selbstaufgabe ?
Daß das Schicksal manchmal brutal zuschlägt will ich gar nicht abstreiten. Mich selbst hat es auch 2009 ereilt. Von jetzt auf gleich aus der Kurve geflogen, vom Höhepunkt der Erfolgsleiter komplett abgestürzt und auf den Boden der Tatsachen aufgeschlagen. Als Freiberufler 20 Jahre erfolgreich unterwegs gewesen, 2009 dann die Diagnose; Mikroskopische Polyangiitis - eine Autoimmunerkrankung - äussert sich in der Form daß das Immunsystem die eigenen Organe angreift. Die Medzin hatte keine konkrete Antwort, also erstmal die ganz große Keule namens Cyclophosphamid (Chemo) und Plasmatranspherese, anschließend Immunsupressiva. Der privaten Krankenkasse ( 700 € Monatsbeitrag) wurde das schon nach 6 Monaten zu teuer und hat alle Hebel in Bewegung und den "Vertrauensarzt" derart unter Druck gesetzt, sodaß dieser mich noch während der Therapie "gesund gestempelt" hat. Zitat; "Oh, Sie können ja laufen, dann können Sie auch arbeiten, z.B. Zeitung austragen oder so was..." Zitat ende
Die Finanzierung eines angestrebten juristischen Verfahrens wurde von der Rechtsschutz abgelehnt, wegen angeblich schlechte Aussichten auf Erfolg. Also aus eigener Tasche vorgestreckt. Aber meine Mittel waren nicht ausreichend in diesem kapitalistischen Rattenrennen. Da stand ich nun - Gesundheit weg - Firma weg - Kohle weg und kein Einkommen. Alles im Arsch ! Ausser mein Stolz und der Wille mich nicht aufzugeben.
Seit 2016 bin ich nun zu 100% Schwerbehindert und gehe trotzdem 40Std/Woche arbeiten, weil ich nicht von Almosen leben kann noch leben will.
Geholfen hat auch meine erstklassige Aus- und Weiterbildung und doch haben die ersten beiden Angebote von Arbeitgebern dankend abgelehnt, nach dem ich die Schwerbehinderung erwähnte und ich immer noch medizinsche Unterstützung brauche um meinen Zustand stabil zu halten. Von wegen Teilhabe, Inklusion und so'n Scheiß.
Wat soll's....dem Dritten habe ich nichts davon erzählt und so die Position als Projektleitung erhalten. Damit war ich zurück in der Spur und wieder im (Ratten)Rennen. Aufgeben war keine Option.
Warum erzähl ich das alles ? Um wieder auf den Strategen in der Waschbox zu kommen, von dem ich glaube daß dieser sich komplett aufgegeben hat und selbst (wenn auch nur kurzfristige) Hilfe zur Selbsthilfe abgelehnt hatte. Wie weit soll "der Starke" gehen um "die Schwachen" dauerhaft zu helfen ? Bis er selbst der Schwache ist ? Damit ist niemanden geholfen.
@mercedes-freund
Warum hast du dem Bettler nur einen 10er gegeben und nicht 100 oder gar noch mehr ? Was hast du erreicht außer 5 Minuten "ein besseres Gefühl" ? Was machst du wenn der Bettler dir täglich über den Weg läuft ? Was hilft am Ende euch beiden ? Der tägliche 10er oder doch eher die Hilfe zur (aktiven) Selbsthilfe ?
P.S. Ich verachte solche "gescheiterten Existenzen" keinewegs, aber wem eine Chance geboten wird, diese aber auf Grund von
"kein Bock" abgelehnt wird, wie kann dem noch geholfen werden ?