Technik

Alles kpl. richtig. Zum Hintergrund, die USA-Motorenbauer hatten nie sich in solche Verdichtungen begeben wie die Europäer.

Nicht-ganz-so-high...-Hightech...

Fahrer von Porsche, Aston Martin, Jaguar und Ferrari etc. (ohne Sprit-bezogene Anpassungen in die USA geliefert...) brauchten daher in den USA teils besondere Sprit-Zusätze, um bei dem nieder-ROZigen US-Sprit mit ihren Spielzeugen klarzukommen.

Bei Einführung der Katalysatoren (um 1980 in den USA bzw. Kalifornien, hier ca. 5-7 Jahre später) musste das Bleitetraäthyl (schont die Ventile, hebt das ROZ an) rausbleiben aus dem Sprit, weil es nicht nur die Ventilsitze, sondern leider auch die Kats mit einer Bleischicht auskleidet und damit unwirksam macht.

Die US-Sprithersteller beließen es dann dabei. Die waren eh nie groß über 91 ROZ rausgegangen. Während im Unterschied hierzu die europäischen Spritmacher sich andere Chemismen statt des Blei-Zeugs ausdachten, den Verlust an Klopffestigkeit ihres Sprits wenigstens teilweise auszugleichen.

Nebenbei, diese Blei-Zusätze sind hoch giftig, auch die heutigen Püllekes.

Man erinnere sich: früher zu "Bleizeiten" gab es hier in D zwei Spritsorten, Normalbenzin mit min. 91 ROZ, und Superbenzin mit min. 98 ROZ. Dann machte man das "Eurosuper" ohne Blei, aber mit 95 RO. Es gab erst auch noch eine Zeitlang verbleiten Sprit...("Super Plus" vor der Bleifreiheit), aber das wurde dann wann (ist schon lange her...) verboten. Dann bastelte man zusätzlich was an teurer Zusatzchemie, um mit dem "Super Plus" ohne Blei bei Bedarf wieder auf die alten 98 ROZ zu kommen.

Heute gibt's ja Sprit, der 100 ROZ oder 102 ROZ "kann", und wer LPG fährt, hat eh 120 ROZ..., aber nicht die sehr hohe Motorverdichtung, die diese Eigenschaft optimal nutzen könnte...

All das klemmte man sich in den USA, weswegen die Benz-Motoren in die USA a-meist eher die vom dicksten Hubraum waren (die 350er und 420er Benze waren mal Versuche, mit weniger klarzukommen...) , und b- war das dann nicht mehr erforderlich, als die Motorensteuerungen so ab 1988 mit Klopfsensoren ausgerüstet wurden. Die mal bissel herumprobieren, wie weit man mit dem Sprit gehen kann... Und wenn's klopft, na dann nimmt man die Zündung bissl zurück und spritzt bissl weniger ein (und hat dann 15 oder 25 oder oder ... PS weniger...)

All das hat zur Wirkung, dass man die USA-Kisten hier fahren kann, ohne größere Probleme auch mit den vorigen Motorsteuerungen, solange sie es tun. Versagt die Elektronik...., dann kann es problematisch werden, solange man keine Motoren mit Klopfsensoren hat, die sich adaptieren an den Sprit.

(Übrigens, im Zusammenhang mit den elektronischen Anpass-Steuerungen, Katalysatoren etc., da gab es beim Benz einen Mann, der damals verantwortlich für diese Entwicklungen war, Rüdiger Uhlenbrock. Modellbahner kennen ihn, weil er seit langen Jahren in Bottrop nun Digitalsteuerungen für alle möglichen Modellbahnsysteme und -lokomotiven macht.)

Hat man aber Elektronik-Theater mit Autos, die noch keine Klopfsensoren haben, und braucht Ersatzteile..., dann kann es sein, dass der Thekenonkel beim Benz dumm kuckt..., a la "kennen wir gar nicht..., können wir leider nicht helfen". Weil bei den Motoren und bei der Elektrik der USA-Kisten doch teils sehr vieles anders ist als bei den Europa-Ausführungen. Und weil die normalen Ersatzteil-Unterlagen hierzulande oft die USA-Versionen gar nicht zeigten...

All dies nur für die, die sich bissl für die Geschichte interessieren. Soll ja gelegentlich auch junge Leute geben ,die das möchten... ;-) Und den Besserwissi dieser Woche hat ja auch noch keiner abgestaubt, und es ist schon Freitag.

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