Hallo!
Ich habe mir das gerade alles durchgelesen und das ist bestenfalls Halbwissen. Es hat schon mal mit Betriebssystemen rein gar nichts zu tun, ob ein Autoradio eine CD lesen kann oder nicht, das ist kompletter Unfug. Der einzige Beitrag der recht korrekt ist, ist der von Michael.
Zuerst einmal: Alte CD-Player, so wie die, die auch in den alten Autoradios sind können nur mit Audio-CDs was anfangen, also einer CDDA (Compact Disc Digital Audio) nach Redbook-Standard. Soll die CD funktionieren muss sie auch so gebrannt werden. Ein Fehler der oft gemacht wird ist, dass eine ISO 9660, ISO 13490 oder UDF CD-ROM nach Yellowbook- bzw. Orangebook-Standard gebrannt wird, das kann nicht funktionieren. Auf einer CDDA befinden sich keine Dateien (auch keine WAV-Dateien, auch wenn das oft behauptet wird), eine CD-ROM hat dagegen ein Dateisystem. Das Low-Level-Format beider Typen wäre gleich, ein Audio-CD-Laufwerk kann also physikalisch eine CD-ROM lesen, die gesamte nachfolgende Logik kann damit aber nichts anfangen.
Auch können alte CD-Player/Autoradios nur Single-Session-CDs mit einem Lead-In (TOC) lesen, die auch abgeschlossen (finialisiert) sein muss. Eine Multisession-CD nach Orangebook geht nicht, Geräte ab etwa Ende der 90er können das aber unterstützen.
Es muss also im Brennprogramm eingestellt werden, was man will. In diesem Fall eine Redbook-CDDA. Dabei ist es auch völlig unerheblich in welchem Ausgangs-Dateiformat die Daten (Musik) vorliegt. Das Brennprogramm muss aber in der Lage sein, diese in einen LPCM-Bitstream zu konvertieren. Bei komprimierten Formaten wie z.B. mp3 oder WMA ist das nicht immer der Fall und viele machen das auch qualitativ schlecht, gerade wenn zusätzlich die Abtastrate gewandelt werden muss. Am Besten ist es natürlich, wenn die Dateien schon als Bitstream vorliegen, was der Rechner dann als WAV-Datei anzeigt.
Nutzt man kein eigenständiges Brennprogramm, geht's leider oft auch schief. Das liegt daran, dass die in den Betriebssystemen integrierte Software standardmäßig so eingestellt ist, dass sie nach ISO 13490 oder UDF brennt. Man muss das so einstellen, dass eine Audio-CD nach Redbook gebrannt wird, wenn das geht.
Die Rohlinge spielen auch noch eine entscheidende Rolle. Grundsätzlich sind alle CDs gleich dick und auch die Höhe der Reflektionsschicht ist gleich, da diese normiert ist. Jedoch kommt es darauf an, wie hoch die Reflektivität dieser Schicht ist. Diese liegt in der Regel unterhalb der einer gepressten CD, jedoch immer über dem geforderten Minimum. Nun ist es aber so, dass die Laserdioden in den Laufwerken altern, was gerade bei Laufwerken aus den 80ern ohne integrierte Kalibrierung ein Problem ist. Deswegen lesen die dann oft keine gebrannten CDs mehr, es kann jedoch auch Schmutz oder Staub dafür verantwortlich sein. Gepresste CDs funktionieren häufig noch, da diese eine höhere Reflektivität haben.
Grundsätzlich kann aber jedes CD-Laufwerk Rohlinge lesen, wenn diese richtig gebrannt und die Laufwerke richtig justiert und sauber sind. Ich habe Player aus der Anfangszeit (1982/83), die alle CD-Rs lesen.
Eine Ausnahme bilden hier CD-RWs: Diese funktionieren in der Regel nie, außer auf Laufwerken, die dafür ausgelegt sind. Das liegt daran, da diese Phasenwechselmaterialien verwenden, die nur eine sehr geringe Reflektivität aufweisen, welche für die meisten CD-Player nicht ausreicht. Dafür sind diese sehr haltbar.
Es ist daher wichtig, gute Rohlinge zu verwenden, damit diese auch von älteren Laufwerken noch gut gelesen werden können. Das ist aber gar nicht mehr so einfach, da eine CD heutzutage genau so obsolet ist, wie eine Kassette oder Schallplatte. Es gibt daher kaum noch Hersteller.
Wie Michael auch schon richtig bemerkt hat, ist das Nachrüsten einer mp3-Kompatibilität bei alten Autoradios unmöglich. Das halte ich außerdem auch für total überflüssig. Da würde ich mir eher einen Aux-Eingang oder Bluetooth-Dongle nachrüsten, um auf diese Weise vom Handy mp3s abzuspielen.
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 05.05.21 09:31.
