Servus zusammen,
eine Rückmeldung für diejenigen, die mit dem Gedanken spielen, den Ventildeckel auf die eine oder andere Weise zu "erneuern / aufzuhübschen".
Ich habe meinen Deckel, im vergangen Winter bei meiner Aktion (M103 Sollsiffstelle & Steuerketten-Wechsel) neu pulverbeschichten lassen.
Der Deckel wurde chemisch entlackt, der Beschichter war erstaunt, wie schwer sich die orig. Beschichtung entfernen ließ.
Das ganze ist jetzt weniger interessant und wichtig .................
Was ich mitgeben wollte ist folgendes.
Nach dem gesamten Zusammenbau inkl. neuer Dichtung von Erling (Nr.: 566.943) und den ersten 150-200km,
war soweit alles gut. Auch dieser Bereich, bei dem nicht selten Undichtigkeiten auftreten, war absolut sauber und dicht.
Bald habe ich bemerkt, dass dieser Bereich ölfeucht war:
Ich konnte mir nicht vorstellen, dass die Ursache in der neuen Dichtung lag bzw. das ich dort nicht korrekt vorgegangen bin (Drehmoment, Anzugsreihenfolge, et...)
Ich hab den wenigen Ölfilm nach jeder Tour (80-100km) sauber entfernt und gesäubert, um sehen zu können woher denn das Öl kommt.
Zuerst bin ich nicht fündig geworden, irgendwann viel mir auf, dass sich hier, um den Deckel des Öl-Einfüllstutzens, minimal Öl in der Ablaufrinne gesammelt hat:
Um diese Stelle eindeutig als Ursache des Problems einzukreisen, habe ich dort alles sauber gemacht,
ein sauberes Stück Küchenrollenpapier zusammengerollt und dort in die Ablaufrinne eingedrückt.
Nach der nächsten Tour, war dieses Stück Küchenrollenpapier leicht mit Öl getränkt.
Die Ursache war somit lokalisiert, Ölaustritt am Öleinfüllstutzen bzw. dem Deckel des Stutzens.
Nur stellte sich jetzt die Frage, warum ist dieser Bereich jetzt plötzlich undicht.
Schnell kam ich auf die Dichtung des Deckels mit der Teilenummer: A1110180080 (47,5 x 59mm), beim M103 gibt es noch eine andere Dichtung mit etwas anderen Maßen,
das wäre die A1020180380 (38,5 x 59mm).
Beide Dichtungen haben im Neuzustand die stärke/dicke von 2,3mm.
Habe meine verbaute Deckel-Dichtung herausgenommen und mit einem digt. Messschieber vermessen,
dass Ergebnis waren 2,33mm, also alles i.O.
Woher dennoch der Ölaustritt ???
Nach etwas grübeln und Analyse (Vorher / Nachher), kam ich auf den Punkt mit der Schichtdicke des frisch aufgetragenen Pulverlacks.
Die Schichtdicke der orig. Beschichtung war mir natürlich auch nicht bekannt und die der neuen ebenfalls nicht,
aber dort musste m.M.n. die finale Ursache liegen.
Diese metallischen Klemmen "ziehen / drücken" den Deckel inkl. Dichtring gegen den Ventildeckel und dessen Beschichtung:
Meine Theorie war, wenn der "Anpressdruck" der Deckel-Dichtung, wegen geringerer Beschichtungsdicke niedriger ist, als es vor der "Aufhübschung" des Ventildeckels war,
könnte dort unter gewissen Umständen minimal Öl austreten.
Daraufhin habe ich entschieden einen Versuch zu unternehmen, die originale Dichtung entsprechend zu "unterfüttern", sprich eine größere dicke (>2,5mm) der Dichtung zu erreichen,
umso den "Anpressdruck" der Deckel-Dichtung zu erhöhen.
Als dafür geeignetes Material (Temp.-Beständigkeit ~150°C), habe ich PET ausgemacht, natürlich gibt es hitzebeständigere Kunststoffe als PET, wofür hier nicht unbedingt der Bedarf besteht.
Ich wollte ein Material, welches ich mit gewöhnlichem Heimwerkzeug bearbeiten konnte.
So habe ich mich für Laminierfolie entschieden. Habe eine DIN-5 Laminierfolie laminiert und zwei Kopien der originale Deckel-Dichtung, per abpausen erstellt.
Eine Dichtungsunterlage aus laminierter Folie hatte eine stärke/dicke von 0,25mm.
Die Dichtungsunterlage (0,25mm) habe ich UNTER die Dichtung gelegt, was problemlos mit dem Deckel funktioniert hat.
Nach dieser Aktion war das Thema eigentlich erledigt, dennoch habe ich mich entschieden noch eine zweite Dichtungsunterlage einzusetzen,
sprich schlussendlich habe ich die orig. Dichtung um 0,5mm unterfüttert.
Auf jeden Fall ist jetzt alles dicht, auch nach mehreren hundert km.
Gruß
Marinko