Hallo Sternenfreunde,

nun zunächst, kurz gesagt, das H-Kennzeichen hängt jetzt ab heute auch an meinem 126´iger Coupé
Er ist mein 1. Oldtimer (seit 23 Jahre in meinem Besitz) den ich fahre und nächstes Jahr im Juni soll dann auch noch meine Limousine folgen...

Vielen Dank auch an Euch für die dazu notwendige Zwischeninfo´s, die mir das natürlich erleichert haben
Ihr habt natürlich recht gehabt, ein großes Hexenwerk stellt es nicht dar, aber wenn man etwas unbedarft ist, sind gute Tipps immer Gold wert und dafür schätze ich auch das Forum hier so sehr.


Für alle die jetzt in den nächsten 3 Jahren noch die letzten unserer Baureihe zum Oldtimer reifen lassen möchten und ebenfalls noch keine Erfahrungswerte haben, schreib´ ich den Vorgang beim Amt (hier in München) und die dazu nötigen Unterlagen nochmal im Detail gerne zusammen.

Vielleicht kann der eine oder andere ja davon profitieren, auf jedenfall kann ich es mir selber für nächstes Jahr im Juli nochmal in Ruhe dann zu Gemüte führen, wenn es nochmal ansteht


Nötige Unterlagen und Vorgänge bei der Sachberarbeiterin:

1.) Fahrzeugschein (Teil I)
... wird ersetzt/erneuert und kann nicht entwertet und später mitgenommen werden.
Der Bereich "Sonstiges" (Punkt 22), eben ehemalige Eintragungen (AHK, Bereifung, Felgen, etc.), werden direkt in den neuen Schein wieder übernommen. Das half in meinem Fall gut, das meine WURM-Aufrüstung die dort als Nachtrag mal eingetragen wurde mit der Schadstoff-Kennziffer "25" weiter im Schein dokumentiert ist, denn im oberen Bereich wird die genauere Schadstoffklasse durch die Kennziffer "0098" (unter Punkt 14.1) auf Oldtimer (Punkt 14) umgeschlüsselt und ist dann weg !

Natürlich die neue Kennzeichen-Kombination mit "H" und der neue TÜV (zusammen mit der Begutachtung §23 ja vorher gemacht) ist nun auf dem neuen Schein vermerkt.

2.) Fahrzeugbrief (Teil II)
... hier komt es zu einer weiteren Eintragung, da sich die Kennzeichenkombination nun ändert, aber der Brief wird nicht ersetzt (wenn dafür noch Platz ist).
Somit bleibt unter Punkt (5) wenigstens auch pauschal "Schadstoffklassse Euro2", aber ohne genaue Kennziffer, weiter dokumentiert.

3.) Ausweis (Personal- oder Reisepaß)

4.) beide "alten" Kennzeichen vom Fzg.

5.) SEPA-Mandat für KFZ-Zulassungen und die EC-Karte, wo die Kto-Daten somit überprüft werden können, wo die KFZ-Steuer dann abgebucht werden sollte...
Bei mir war das dann doch nicht nötig, da ich den Wagen ja schon vorher besaß und versichert hatte, also bei der gleichen Versicherung weiterlaufen hab´ und die Steuer ja ebenfalls alles Kto. technisch keine Änderung darstellte.

6.) Begutachtung nach §23 StVZO (=aktueller TÜV + zusätzlicher "Oldtimer"-Abnahme in einem)
....die ist übrigens 18 Monate gültig, dann würde diese erst verfallen. Das hatte ich extra beim TÜV nochmal hinterfragt, da ein Hinweis auf dem Papier mich im nachhinein nachdenklich stimmte:
-> "Hinweis: Eine Berichtigung der Fahrzeugpapiere ist unverzüglich erforderlich."..
Diese "Begutachtung" gilt als Änderung der "Technik" des Fzg´s... mmh.
... waren bei mir 4 Seiten und eben mit Notierung unter Punkt 14.1: "0098" und unter Punkt 14: "Oldtimer" und keinerlei Schadstoffklassen mehr, egal ob Euro 2 oder Kennziffer "25" (bei mir mit Wurm-Kat)
Der TÜV wird ja somit auch nochmal abgenommen und auf den 4 Seiten neu bestätigt, aber es wird keine neue Plakette mehr auf das hintere Schild geklebt, da man ja diese mit den neuen Schilder dann bekommt.

7.) neuen EVB (elektronischer Versicherungsnachweis).... von der Versicherung kurz zuschicken/zusenden lassen.


Dann noch 4-5 Wunschkennzeichen aufschreiben, wenn man sich noch keins zurechtgelegt/reserviert hatte, und somit frägt die Dame das kurz am Computer ab, ob auch möglich und entscheidet sich dann für eins der aufgeschriebenen Kombinationen.


Selbstständige abzuarbeitende Aufgaben, laut Sachbarbeiterin, nach dem Besuch auf dem Amt:
- man soll noch die grüne Umweltschutzplakette von der Frontscheibe entfernen.
- man sollte seine Versicherung über das (eventl.) neue Kennzeichen/Kennzeichenkombination unterrichten, damit dort alles richtig vermerkt ist.
- man sollte beim Zoll sicherheitshalber nochmal nachfragen, ob der Oldtimer-Status und somit die geänderte Steuer auch wahrgenommen wurde. Dafür bekam ich eine Zentrale-Nr. vom Zoll in München, wo ich mich dann weiter hangeln könnte...
Natürlich wird auch die Zulassungsstelle die Daten weitergeben, aber man sollte das bitte trotzdem beim Zoll überprüfen lassen....


Als nächstes geht man kurz vor die Tür, um an der Kennzeichen-"Fräse" die 3 Plaketten von den alten Schildern zu entfernen und nimmt dann kurzerhand danach seine "historische DIN A4 Seite" in Empfang, mit der man durch Einscannung am Kassenautomaten, 1 Stockwerk tiefer, bezahlt....

Dann geht es weiter um die Ecke mit dem Zettel die Schilder bei einer der "Buden" machen zu lassen und zurück ins Gebäude, um noch als allerletztes mit dem Papier die 3 Plaketten auf die neuen Schilder aufkleben zu lassen.

Der ganze Vorgang hat mich heute am Mittwoch von 08.07 h (Wartenummer gezogen), bis 09.39 h, (verlassen des Gebäudes mit einem Lächeln auf den Lippen) knappe 2 Std., 38,- Euro Gebühren und 39,- Euro Schilder gekostet... o.k. das finde ich geht noch in Ordnung


Somit glückliche Grüße aus München
Dino


P.S.: Die nette Geschichte dabei war:
Als ich die Sachberabeiterin mit meiner Frage konfrontierte, wie ich das mit meiner Schadstoffkennziffer "25" und Wurm-KAT-Aufrüstung in den Papieren trotzdem noch dokumentiert bekomme, sagte Sie: "Da müssen Sie zum Abt.-Leiter 5 Türen weiter...".
O.k. ich ging ein paar Türen weiter, wo ein Mitt-Fuffziger locker auf seinen Bürostuhl saß´und seinen Kaffee trank.

Er schaute in den Fzg.-Schein an und murmelte, "Ah, ein Mercedes Coupé, so ein 126´iger... unser Chef hat sich vor kurzem auch so einen gekauft..den hat er aus einer Erbmasse bekommen können, mit 76.000 km !... wieviel hat denn Ihrer auf der Uhr ?"

Ich: " Äh, bei mir sind´s jetzt halt schon gute 180.000 km....."

Kurz und gut, wie oben schon von mir erwähnt, sagte er mir, daß unter Punkt 22 ("Sonstiges"), bei den nachträglichen Eintragungen (wie Felgen, Reifen, etc.) die über die Jahre stattfanden, nichts im neuen Schein verändert wird...

...klasse, sagte ich, daß gefällt mir gut !