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Nemo schrieb:
Zur Überschrift "fast": Den Gradeauslauf verbessert man durch einem größeren Nachlauf.
Hallo,
ich erlaube mir dies noch etwas auszuführen: Der Nachlauf ist für die Rückstellung des Rades/ der Räder auf Spurwert 0 zuständig. Nachlauf kann man sich an jeden Einkaufwagen anschauen; dort durchsticht die Drehachse den Boden deutlich vor dem Radaufstandspunkt. Der Winkel zwischen dem Lot durch den Radaufstandpunkt und der Drehachse ist der Nachlauf.
Zurück zum Kfz: einen guten Geradeauslauf gibt es aber nur, wenn der Nachlauf rechts/links gleich ist. Ist der Nachlauf auf einer Seite größer, dann übt er auf dieses Rad eine größere Rückstellkraft in Richtung eines Spurwertes Null aus, als beim anderen Rad. Dies setzt natürlich voraus, das beide Räder im Fahrbetrieb einen von 0 abweichenden Spurwert haben. Also: wenn im Fahrbetrieb beide Räder einen Vorspurwert von jeweils 10' haben (Räder vorne enger) aber der Nachlauf an einem Rad größer als am anderen ist, dann stellt der größere Nachlauf das betreffende Rad weiter in Richtung Spurwert 0 zurück, das andere Rad (mit dem kleineren Nachlauf) stellt sich auf einen etwas größeren Vorspurwert ein. Wenn man dann das Lenkrad losließe, würde das Auto zu der Seite mit dem größeren Nachlauf ziehen (denn dort stellt sich theoretisch ein Spurwert von 0 ein und das andere Rad ist 20' nach innen "gelenkt").
Wenn also der Nachlauf rechts/links gleich ist und an der oberen Toleranz eingestellt ist, dann haben beide Räder immer eine relativ hohe Rückstellkraft in Richtung Spurwert 0 und die Rückstellkraft sind gleich groß aber entgegengesetzt (also ausgeglichen), wenn beide Räder sich auf dem gleichen Vorspurwert befinden und in diesem fährt das Auto geradeaus. Selbst bei seitlich abschüssiger Fahrbahn gibt das Stabilität.
Gruß
Robi
w126 500SE 89 240tkm anthrazit
w124 280TE 93 390tkm "borniert"
w124 300CE 89 290tkm perlmutt
