Hallo!
Ich mache mir gerade einen 500er aus 1983 wieder "schick", weil er in meinen 280er verpflanzt werden soll, zusammen mit Getriebe und Hinterachse (und natürlich Tacho wg. anderem K-Wert).
Leider bin ich beim Putzen bereits auf die ersten Hürden in Form von festgegammelten Schrauben gestoßen, die ich ausbohren musste. Soweit kein Problem, bis ich an die beiden hinteren der Ansaugbrücke geraten bin. Die musste ich wegen Schrägstellung in voller Länge runterbohren (M8x80mm!), damit die Brücke runterging.
Womit ich nicht gerechnet habe: Die kleinen Kanäle zwischen Auslassventilen und Ansaugbrücke für die bei meinem Modell eigentlich noch nicht vorhandene Sekundärlufteinblasung waren offen, d.h.: ich habe mir beim Auspusten der Schraubenspäne aus den Bohrlöchern einiges an Metallpartikeln in die Auslasskanäle zu den Krümmern gepustet. Und bei den Zylindern, bei welchen die Ventile offen standen, mit Sicherheit auch ein paar Krümel in die Brennräume. Habe nicht damit gerechnet, dass da Verbindungen bestehen. Erklärt aber im Nachhinein die festgekokten Schrauben.
Kurz gesagt: Ich spiele nun ernsthaft mit dem Gedanken, die Köpfe auch noch abzunehmen und die Brennräume pingelig zu säubern. Eigentlich sollten die drauf bleiben und nur die VSD getauscht werden,
never touch a running system (too much). Der finanzielle Mehraufwand wäre mit zwei ZKD ja überschaubar, die Schrauben sollten wiederverwendbar sein. Halt viel Arbeit in der ungeheizten Garage. Und ich muss mich einbremsen, dann nicht noch die Kolben zu ziehen und neue Ringe und Lagerschalen zu verbauen.
Aber: Mir hängen die rundgedrehten und/oder abgerissenen Schrauben noch im Kopf (bislang eine Warmlaufregler an Brücke, ein Krümmerstehbolzen und die beiden langen der Ansaugbrücke). Und die Zylinderköpfe haben ja reichlich davon, die sind 10.9er und sitzen per Definition fester - zudem noch als einfache Inbus, nicht Vielzahn oder andere Schlüsselformen mit mehr Grip. Die Ansaugbrücke sollte ja eigentlich auch recht einfach runter gehen...
Wie wahrscheinlich ist es, dass ich mir eine oder mehrere der Zylinderkopfschrauben abreiße, bei einem 83 Motor mit rund 210tkm und viel Standzeit, vermutlich bisher ungeöffnet? Der Motor lief vor dem Ausbau probeweise etwa 30min rund und abgesehen von 1-2 tickernden Hydros ohne störende Geräusche und irgendwelche vermengten oder verschwindenden Betriebsflüssigkeiten.
Ich habe zwar schon die vernickelten Bolzen drin, aber traue denen trotzdem nicht so recht. Und Gewinde im Block nachschneiden (lassen) wäre vermutlich der wirtschaftliche und nervliche Totalschaden. Zumal in der WIS erwähnt wird, dass dann ALLE Löcher einer Bank mit Helicoils versehen werden sollen (WIS 01-0415, Seite 3).
Angedachte Alternative wäre ein langer Magnetfinger, ein Endoskop und penible Absuche der Auslassventilräume und Brennräume nach den durchgepusteten Schraubenspänen. Durch die Zündkerzenlöcher und die Krümmerlöcher. Ein paar mitgeflogene Alukrümel dürften hoffentlich bei den ersten Motorumdrehungen rauspusten, ohne Schaden anzurichten.
Was meint Ihr, die Ihr vielleicht schon mal die Köpfe selbst abgenommen habt? Geld
spielt eine Rolle, es handelt sich um ein Hobby-Fahrzeug zum Fahren und nicht fürs Museum oder als Wertanlage