Spät aber dann doch möchte ich mich und meinen Wagen vorstellen. Ich heißte Christoph und fahre einen w126 420 SE. Wie es dazu kam:
Aufgrund einer beruflichen Fruststrecke habe ich eine neue Aufgabe gesucht und hab mir alte Mercedes angeschaut. Mit selbigen hatte ich in der Vergangenheit Kontakt. Mein erstes Auto war ein w124 E200 aus Rentnerhand mit 100.000 km. Ich hab den Wagen umfassend gepflegt und gehegt, bis ich eines Morgens an einem Stoppschild stand. Nur leider der hinter mir nicht. Der RAV4 war vorne vollständig desintegriert, der Motor hing halb auf der Straße und alles was flüssig war lief auf. Der w124 schien „nur“ eine Beule zu habe. Leider konnte man aber die Hand zwischen der hinteren linken Tür und dem Rahmen durchstecken. Cave: Bei geschlossener Tür. Der alte Mercedes musste gehen. Traurig. Was folgte war ein Golf 1 Cabrio Baujahr 1991. Das hat mich durchs Studium begleitet und ist immer noch in meinem Besitz. Auch hierzu gibt es tolle Erinnerungen:
Mittlerweile habe ich den Wagen 12 Jahre. Diesen Sommer gab es ein neues Verdeck.
Aufgrund der bereits erwähnten beruflichen Frustrecke erinnerte ich mich wieder an den w124. Und suchte. Was ich fand war ein w126 420 SE für einen „schmalen“ Taler. Also spontan hingefahren. Es stellte sich raus, dass er aus erster Hand kam und durchgehend Scheckheft gepflegt war. Leider sah der Wagen an sich nicht so aus. Probefahrt: Total weiche Sitze, alles dreckig, ASR-Leuchte hat gebrannt, kein Durchzug, keine Klima, Rost am Kostflügel und Heckscheibenrahmen, kein TÜV.
Klarer Fall: Gekauft ;)
Und dann ging es los. Keine Ahnung von der Materie also erst mal die Teilenummer des ASR-Steuergerätes bei Ebay eingegeben und ein „Motorsteuergerät“ mit der Nummer neu und original verpackt für 175 Euro geschossen. Eingebaut und siehe da: Läuft! Als nächstes wurde die Innenausstattung rausgenommen und aufwendig und langwierig im Wohnzimmer vor dem TV gereinigt und aufgearbeitet. Dann folgte das Fahrwerk. Hier wurden die üblichen Arbeiten erledigt. Dann noch die Antenne. Der Vorbesitzer hatte das Gehäuse aufgehebelt (wäre ja nicht nötig gewesen). Also alles schick gemacht und eingebaut: Läuft. Dann würde der Kotflügel vorne neu lackiert und ab zum TÜV. Den bestand er ohne Mängel.
Eines schönen Morgens ließ ich dann den Wagen an und es machte „Ratter“, „Klong“ und ruckelte heftig. Klarer Fall, Gleitschiene zerbröselt. Ich war ohnehin auf dem Weg zur Bald-AG in Siegen zur Achsvermessung. Dort folgte das große Programm: Steuerkette, Gleitschienen, Kettenspanner, Ölduschen, Lambdasonde, Überlastschalter, Thermostat und EHS. Letzteres konnte ich erfreulicherweise bei Ebay für 190 Euro schießen. Der Wagen wurde auf dem hauseigenen Prüfstand eingestellt und lief Sahne. Die erste große Fahrt endete dann mit einer perversen Rauchentwicklung, sodass der Wagen abgeschleppt werden musste. Diagnose: Ventilschaftdichtungen. Also den schönen Motor auseinandergepflückt und die Teile getauscht. Dabei brach ein Nockenwellenlagerblock. Auch erneuert. Danach lief der Wagen wie ein Sack Nüsse, qualmte aber nicht mehr. Purer Frust. Ich entschied mich den Wagen loszuwerden. Doch bereits nach einer Woche begab ich mich an den Wagen und am Ende war es eine Zündkerze und ein Kabel. Er lief wieder Sahne. Die unschöne verbogene Frontstoßstange wurde gegen eine toll erhaltene alte getauscht und ein Rostloch am Kotflügel geschweißt. Vorführung beim TÜV und: H-Kennzeichen. Seither hab ich viele Kleinigkeiten erledigt (Lichtmaschine neu) und bin auf dem einen und anderen Treffen in NRW unterwegs.
Da ist der Lachs: