Mein Tankdeckel hatte das Phänomen in den letzten Wochen auch ein, zwei mal. Ließ sich "durchdrehen", aber nicht öffnen. Man braucht übrigens keine Zange zum Öffnen; er lässt sich durchaus zerstörungsfrei von Hand "abhebeln", sobald der Druck ausgeglichen ist. Die Nasen des Bajonettverschlusses werden ja von einer Feder in Position gehalten und sind nicht starr.
Der Grund liegt meiner Beobachtung nach in dieser weißen Kunststoffscheibe. Deren Sinn habe ich noch nicht ganz durchschaut; offenbar eine Art Anschlag. Auf der Abbildung in c70 T5's (Reinhards) Beitrag vom 12.9.20, 17:45 sieht man die Sollposition beim Öffnen und Schließen: Die Metallnasen des Bajonettverschlusses liegen in den Ausbuchtungen der Kunststoffscheibe. So passt das auch in die entsprechenden Aussparungen am Tankstutzen. Wenn man den Deckel verriegelt, bleibt die weiße Scheibe in Position; die Metallnasen liegen dann rechtwinklig in den kleinen Ausschnitten an der Seite der Kunststoffscheibe. Metallnasen und Kunststoffnasen liegen über Kreuz.
Meiner Beobachtung nach - so sah es jedenfalls aus, als ich den Deckel aufbekommen habe - gleiten bei Öffnungsproblemen die Metallnasen nicht mehr aus den beiden Vertiefungen zurück in die Ausbuchtungen der Kunststoffscheibe (also wie auf Reinhards Bild), sondern verbleiben in der Überkreuz-Position. Dann dreht sich die weiße Scheibe quasi mit, und es verhindern mal deren Nasen, mal die Metallnasen das Öffnen. Dummerweise konnte ich keine nennenswerten Abnutzungsspuren bei meinem Tankdeckel an der Kunststoffscheibe finden - ich wüsste also nicht, was ein neuer Tankdeckel "besser" machen kann. Vielleicht ist auch die Kante am Tankstutzen selbst ein wenig abgewetzt. Nach händischem Zurückdrehen der Scheibe in Sollposition funktionierte er auch wieder einwandfrei. Möglicherweise genügt da wirklich ein wenig Silikonfett und ein Gedanke an den Konstrukteur, der es zum besten Tankdeckel der Welt mal wieder nicht ganz hat reichen lassen.
Gruß, Ludwig