LLoyde...
es gibt richtige ... Kardanwellen-Spezialbetriebe, die eine KOMPLETTE Kardanwelle instand setzen können, EGAL woher die kommt, egal von welchem OEM und egal, woher der seinen Serienkrams bezieht oder bezog.
In Essen gingen wir immer zur Fa. Küsel in Essen-Frillendorf, ich weiß jetzt nicht, ob konkret die noch existiert. Im krassen und oder zur Not bauen die eine komplett neue Kardanwelle aus Einzelkomponenten zusammen.
Dann gibt es bei Benz-Kardanwellen was Zweites. Praktisch ALLE Autos haben eine Entsprechung der Antriebstechnik in andereen Karosserieklassen. Konkret: hast du einen 126er Reihensechser, dann ist dessen Technik unterbauchig, Kardanwellen etc., entweder das kleine Spielzeug beim 260 SE, oder das große Spielzeug 300 SE, SEL. Unterschiedliche Hardyscheiben. Wenn nun die 300er Welle fratze geht, dann kann man sich AUCH die 124er Welle des 300 E W124 schnappen, also gleiche Motorengröße, ca. gleiche Drehmomente anliegend, dann sägt man sie auseinander (Drehbank), und setzt in der spezialisierten Kardanwellencompany ein passig längeres Rohrstück für das längere Auto dazwischen.
Ich habe sowas einst selber beauftragt, W108er 250 SE auf Diesel umgebaut, da musste ein 110 oder 120mm langes Stück vorn dazwischen. Das machten die mir bei Küsel in nullkommanix und für den kleinen Taler. Standardarbeit dort jeden Tag.
Dann eben Unwucht, Wuchten.
Hier wurde anscheinend was verwechselt.
Die Unwucht ... ist IMMER drin, wenn denn eine drin ist, und sie hat IMMER Auswirkungen, meist keine guten.
Was da bei 160 kam, ist der krassere Fall:
eine Resonanz. ... ... ...
Eine Übereinstimmung der Frequenz des Fehlers an der Kardanwelle mit den Eigenschwingungen irgendeines anderen Bauteils oder einer Baugruppe. Die Resonanz markiert sich dadurch, dass der Ausschlag der Schwingungen per Energiezufuhr immer größer und größer wird, bis zum Versagen - oder bis man aus dem Drehzahlbereich der Resonanz rausgeht.
Man MUSS da raus. Man DARF NICHT in Resonanzbereichen weiter herumfahren, das endet immer böse. Mit Bauteilversagen, Bruch, wegen ständiger Energiezufuhr steigen und steigen die Schwingungsausschläge. Man muss nach unten weg, ODER nach oben (um dann beim Weg durch die Resonanz runter nochmal in die Resonanz zu laufen...)
Kein Wunder, dass mit einer defekten Kardanwelle - wenn denn das hinten war - auch das Diff fratze ging.
Nebenbei noch ein Tip betreffs unklarer Kardanwellenzustände. Mit einer relativ einfachen Maßnahme kann man sich sehr viele Fehlerdinge schon ausschließen: wenn man keine guten Infos zum Zustand "unterbauchig" hat, dann nehme man sich schlicht mal zwei neue Hardyscheiben und ein neues Mittellager. Das kostet einen ca. um die 40 oder 50 Öckers, eine gute Stunde Schrauberei, und extrem viele dumme, schwierig zu diagnostizierende Fehler hat man damit sich schon mal von den Hacken geschaffen.
Bei dieser Gelegenheit öffnet und schließt man auch mal die dicke Kardanwellenmutter (NUR die Mutter, dass das Ding sich ggfs. entspannen kann, nicht auseinander ziehen, oder wenn, dann MUSS man die Teile markieren und im selben Winkelmuster wieder zusammensetzen), und man guckt sich das Schiebestück an, ob es sauber schiebt, oder ob da dick der Dreck sitzt, ob das hakelt etc.
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