Hallo Michael,
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Dorian schrieb:
gute Idee. Man muss dann zwar jede Ecke vom Fahrzeug einzeln anheben und auf die Hölzer stellen.
Nein, das geht auch anders. Man kann auch nur eine Seite mit den Böcken aufbocken, so wie man auch sonst mit Unterstellböcken aus Stahl machen kann.
Oder, wenn man beide Seiten gleichzeitig anheben will, das gesamte Hinterfahrzeug mit einem Wagenheber am Differential anheben (immer vorne die Räder mit Keilen blockieren bei solchen Arbeiten!). Dann kann man direkt auf beiden Seiten die Holzböcke unterschieben.
Vorne geht das ebenso unter dem Querträger. Man braucht natürlich einen Wagenheber, der lang genug ist und auch hoch genug hebt. Erfordert schon einen kräftigen Werkstatt-Wagenheber für Erwachsene.
Mit einem kleinen Wagenheber wird alles mühsamer. Man muß dann in einzelnen Schritten vorgehen, jede Seite einzeln, etwas anheben, erstes Segment Holzbock unterlegen, dann weiter etwas anheben, zweites Segment, usw.
Ich habe mir irgendwann einmal zusätzlich auch einen weiteren anderen Holzbock gebaut für einen kleinen Rangierheber. Eigentlich von mir gedacht als Getriebe- oder Differentialheber, wenn man am aufgebockten Fahrzeug ein Teil zusätzlich anheben kann. Damit könnte man zur Not auch höher heben als die Reichweite des Hebers ist, wenn man entsprechende Holzbock-Elemente unterschiebt. Das ist besser als mit größeren Holzblöcken über dem Heber zu arbeiten (Abrutschgefahr!)
Ungefähr so wie hier (Bild aus Amerika), dient nur zur Illustrierung, es sind da ein paar Fehler drin:
Aber Achtung: Der Holzbock für den Wagenheber in diesem Bild ist für meine Sicherheitsansprüche nicht sicher genug gemacht. Die Grundfläche muß etwas größer dimensioniert werden, und rechts, links, vorne und hinten müssen zusätzliche dicke Holzleisten am Rand sicher befestigt werden (bei meinen Böcken ist alles sowohl geleimt als auch zusätzlich geschraubt, Schrauben vorgebohrt und versetzt damit keine Rißbildung im Holz möglich ist),die als "Abzäunung" dienen und verhindern, daß der Wagenheber seitlich oder vorwärts/rückwärts von der Fläche abrutschen kann. Die Randleisten sollten mindestens so hoch wie die Laufräder des Wagenhebers sein. Aufgrund der Konstruktion dieser Hydraulikwagenheber können diese beim Anheben nach vorne oder hinten rollen, dafür muß also auf der oberen Fläche des Holzbockes zwischen der vorderen und hinteren Randleisten genügend Platz dimensioniert sein.
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Dorian schrieb:
Die Auffahrrampen sind aber auch mit Vorsicht zu geniessen,
Ich mag diese Rampen gar nicht, das Hantieren ist schwierig wenn man alleine ist. Aus diesem Grunde habe ich mir damals einige dieser Holzböcke zusammengebaut.
Was jeweils praktischer ist, hängt von den örtlichen Umständen (wieviel Platz seitlich, vorne und hinten, welcher Untergrund etc) und welche Arbeiten man machen will. Die Holzböcke sind aufgrund der großen Standfläche sehr unempfindlich gegen Unebenheiten am Boden, könnten sogar auf ungetreertem/unbetoniertem Boden (Schotter, Grasfläche) sicher benutzt werden.
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Dorian schrieb:
vor allem bei der HA. Wenn man da rauf fährt, zieht sich der Antrieb gelegentlich unters Auto.
Ja, rückwärts auf diese Rampen fahren fand ich immer ätzend. Habe ich seit langem nicht mehr gemacht. Da würde ich eher einen Nachmittag lang neue Holzböcke bauen wenn ich an keine Bühne rankomme.
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Dorian schrieb:
Ich habe mir ein paar Einschraubhaken in den Garagenboden gedübelt und hake dort die Rampen ein. Beim vorletzten mal war das ERgebnis, dass die Rampe den 6mm-Haken mal eben komplett umgebogen hat.
6mm Haken reicht da nicht. Die Schubkraft durch das Auffahren im Zusammenhang mit der Steigung auf der Rampe ist enorm. Müßte man mit M16 oder größeren Bolzen im Betonboden verankern, wie man es für die Hebebühnen auch macht.
Ein alter Trick bei den Rampen ist, Streifen aus einem alten, dicken, kräftigen Teppich o.ä. zu schneiden, Breite wie die Rampenbreite und Länge etwa einen halben Reifenumfang. Diese am Beginn der Rampe solide befestigen (zB umwickeln und dann mit Metallleiste und Schrauben fixieren). Dann liegt der Streifen vor der Rampe und die Räder fahren erst komplett auf den Teppichstreifen und fixieren diesen fest auf dem Boden durch das Fahrzeuggewicht, und halten damit die Rampe fest bis das Rad auf die Rample gerollt ist und die Rampe selbst durch das Fahrzeuggewicht gehalten wird.
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Dorian schrieb:
Eine Anmerkung noch zum Drehstab: Genau den bekommt man auf der Rampe bei einer HA mit Anfahrmomentabstützung im belasteten Zustand nicht vors Loch, weil dort das Rad zu sehr im Weg ist. War zumindest bei mir so.
Dazu hebt man das das Fahrzeug an der gewünschten Seite ein wenig an, zieht den Holzbock raus und stellt diese Fahrzeugseite dort auf einen Unterstellbock (zB am Hebepunkt/Plastikknubbel unter dem Schweller, oder unter dem Halter für das vordere Hinterachslager - Holzstück dazwischenlegen um den Halter nicht zu beschädigen) und kann dann auf dieser Seite das Rad abnehmen. Wenn dann für die Arbeit die Federung auf dieser Seite auch ohne Rad unter Belastung sein muß, kann man mit einem Wagenheber und Holzstück die Achse dort unter dem Achsträger oder auch unter der Bremsscheibe entsprechend anheben, bis die Lage der Achse wie im normalen Stand ist.
So ähnlich, zB mit einem Getriebeheber, würde man es auch auf einer Hebebühne machen. Es gibt auch 4-Säulen-Bühnen mit entsprechenden Zwischenhebern für Getriebe und Achsen, die man nach vorne oder nach hinten schieben/rollen kann. Hier bei uns in England sind die Prüfwerkstätten für die HU mit solchen Bühnen ausgestattet, ich nehme an der TÜV hat so etwas auch.
Vor mehreren Jahren habe ich bei zwei Wagen mit HPF die gesamten hinteren Hydraulikleitungen an der Hinterachse erneuert, da sind bei HPF doppelt bis dreimal soviele Leitungen als bei Niveauregulierung. Das habe ich damals mit den Holzböcken gemacht, sehr bequemes und sicheres Arbeiten. Okay, die Leitungen verlegen an sich ist keine so bequeme Arbeit.
Egal wie man hochbockt: IMMER AUF NUMMER SICHER GEHEN!
Niemals unter einen Wagen gehen, der nur durch einen Wagenheber angehoben ist.
Räder die am Boden bleiben sollen immer mit Keilen gegen Rollen absichern.
Handbremse anziehen, Gang oder P einlegen (hat keine Sicherungswirkung wenn man die HA anhebt).
Nicht nur einen Bock nehmen, sondern eine zweite Sicherung unterstellen für den Fall daß die erste versagt.
Wenn alles sicher aufgebockt ist, bevor man unter den Wagen geht, das Fahrzeug erst noch nach allen Seiten versuchen zu rütteln und mit Gewalt zu bewegen und schauen, ob es sicher stehen bleibt. Dann kann man sehen ob ein Unterstellbock etwa nicht sicher steht oder abrutschen kann.
Grüße
Richard Becker