Hallo Ralf,
eigentlich wollte ich in meinem ersten Beitrag Teilrevision schreiben, habs dann aber doch nicht. Naja, es kommt auf den Betrachtungswinkel an. Immerhin muss das Getriebe aus- und wieder eingebaut werden. Dafür würde man schon 3-4h veranschlagen. Ohne Bühne oder Grube geht es kaum. Standardwerkzeug und Getriebeheber reichen. 2. Person ist schon hilfreich.
Wenn man natürlich jetzt mal das Getriebe auf der Werkbank hat, dann kann man gleich durch relativ wenig Demontage die Reiblamellen des Rückwärtsganges (LB3) und die Reiblamellen der Kupplung K1 machen. Weiterhin die sogenannten Lippendichtungen im Kolben des R-Ganges, die beiden bereits beschriebenen Teflonringe, einen weiteren Teflonring (sog. Schmierdruckring) auf der Eingangswelle. Man hat dann auch das Bremsband B1 in der Hand und könnte dieses tauschen.
Exkurs: Normalerweise ist das B1 lange unauffällig, wenn die Automaten im 2. Gang anfahren. Dann wird das B1 quasi beim Schalten von N auf D zugeschaltet, also nicht unter Last. Wenn aber im 1. Gang angefahren wird, dann wird das B1 beim Schaltvorgang 1 > 2 zuschaltet, also dann unter Last, nämlich beim Fahren.
Ok, zurück:
Wenn man jetzt K1, LB3 und ggf. B1 ereldigt hat, dann kann man noch seitlich am Getriebe die Teflonringe der Bremsbandservos (B1 und B2) neu machen und die Deckel neu mit Oringen versehen. Ginge auch, wenn das Getriebe eingebaut ist, aber um Welten umständlicher, da wenig Platz. Dann kann man noch die Sekundärölpumoe abdichten und, ganz wichtig, den kleinen Dichtring der Schaltwelle auf der linken Getriebeseite.
Außerdem erneuert man noch die Wellendichtringe Eingangswelle und Ausgangswelle.
So, dies wäre für mich eine Teilrevision (vielleicht hab ich noch paar Ringelchen vergessen zu erwähnen).
Wenn man allerdings schon ein leichtes Durchrutschen des Schaltvorganges 3 > 4 festgestellt hat, dann sollte man tunlichst das Getriebe doch weiter zerlegen, die Kupplung K2 ausbauen, dort auch neue Reibbeläge einsetzen und außerdem 2 Teflonringe auf dem hinteren Abstützflansch tauschen, auf dem nämlich die K2 läuft. B2 kann man auch befunden.
Eine Sache noch der Vorständigkeit: Auch die K1 und die K2 haben jeweils Zustellkolben mit Dichtringen. Diese zu tauschen ist größerer Aufwand. Geht aber. Es muss gebohrt werden, Gewinde geschnitten werden, maßlich sauber gearbeitet werden.
Noch eine Sache halte ich für wichtig: Wenn man die Reiblamellen K1 und die beiden Teflonringe tauscht, sollte danach wieder das originale Federpaket für den Aufnehmer K1 verbaut sein. Sonst wird die Schaltvorgang 2 > 3 zu hart.
Gruß
Robi
w126 500SE 89 240tkm anthrazit
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