Ein Ravigneaux-Satz ist schon ein kleines Bubenstück des Maschinenbaus. Der erschließt sich funktional nicht sogleich.
Ravigneaux ist ein Eigenname, ein französischer Ingenieur, der das in den 30er Jahren erfunden hatte.
Im Prinzip ist ein Ravigneaux-Satz ein doppeltes Planetengetriebe, in dem sich die beiden Teilgetriebe das Hohlrad teilen. Damit lassen sich neben der Verblockung und Durchkupplung (1:1) fünf weitere halbwegs sinnvolle Übersetzungen bilden, von denen vier Vorwärtsgänge oftmals genutzt werden. Daher ist ein Ravigneaux-Satz praktisch in jedem Viergang-Automaten und in den Mehrgang-Automaten enthalten, mitunter zwei- oder dreifach.
Was heute oft anders ist, dass man nicht mehr mit Bremsbändern arbeitet, sondern nur noch mit axial wirksamen Kupplungen. Selbst wenn man Außenflächen hätte, auf die man Bremsbänder setzen könnte, wie die Hohlräder, dann macht man das heute nicht mehr gern, und bremst die Hohlräder oder Ringe lieber axial fest. Lässt sich wohl einfacher einstellen.
Was man kurz hinter unseren Automaten auch änderte, ist das spritsparige Überbrücken des Wandlers in den Gängen ab Drei - mitsamt Maßnahmen, um die dann verringerte Elastizität des Automaten anderweitig zu kompensieren.
Insofern sind unsere Automaten allesamt noch oldstyle - und dies nicht nur, weil sie noch hydraulisch gesteuert werden.
Was alle unsere Automaten als Vorteil ihres Wandlers haben, ist die Kriechneigung im Leerlauf. Einparken etc. Das sieht man dann auch im Stau, wenn irgendwann im Sommer all diese (wandler-losen) Doppelkupplungsgetriebe zuhauf in Störungen laufen, egal ob sie trocken oder nass gebaut sind.
Mir jedenfalls kommt kein DKG auf den Hoff.
Und auch keines mit Lamellenband.
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