Hallo Udo,
ich habe die Beiträge alle gelesen.
Grundsätzlich kennst du den 126er und die anderen haben dir die derzeitige Situation geschildert.
Nachdem ich einen W126 in den Neunziger als Alltagsgebrauchtwagen gefahren habe , entschloß ich mich in 2005 wieder einen W 126 zu kaufen.
Nach 3 Jahren Suche habe ich dann bei einem seriösen Händler, der schon über zwanzig Jahre am Markt ist, für einen Fünfstelligen Betrag einen guten 500 SEL gekauft.Unterlagen über die Laufleistung von 93 000 km waren vorhanden.1 Jahr später habe ich bei diesem Händler eine Standuhr gekauft , nachdem er voller Wut den Preis mehrfach nach unten korrigiert hatte.Kaufpreis war noch Vierstellig, nachgewiesene Laufleistung 138 000 km.
Beide Autos sind in den letzten 18 Jahren im Vergleich zu vielen anderen Fahrzeuge aus diesem Forum gut gelaufen.
Trotzdem hat jedes Auto mit einer zusätzlichen Laufleistung von 50 000 km in 18 Jahren reichlich Geld verschlungen .
Es gibt einfach Heutzutage Probleme aufgrund des Alters , die es früher nicht gegeben hat.
Da waren bei einem 3-5 Jahre alten W 126 Laufleistungen von 200 000 km normal und es gab kaum nennenswerte Reparaturen , am M 103 , ein Satz Verteilerkappe mit Finger, neue Zündkabel, und ein paar übliche Inspektionsteile. Eigentlich war der Betrieb eines W 126 als 300 SE für seine Leistung und Komfort relativ preiswert.
Heute kommen Reparaturen hinzu wie der berühmte Heckscheibenrahmen, Durchrostungen von Türböden, Aufnahmen der Bremsmomentabstützungen.
Autos die 40 Jahre alt sind und 200 000 km gelaufen haben, müssen einfach alle Fahrwerks- und Lenkungsmäßig überholt werden.
Als ich das erste Fahrwerk vor ca. 10 Jahren vorne und hinten überholen ließ , habe ich die Teile bei DB bestellt
und habe für 1000 € eine große Kiste mit Fahrwerksteilen nach Hause geschleppt.
Heute kostet z. B. der obere Querlenker von Fuchs bei DB ca.1200 oder 1400 €. Damals 175 € minus Rabatt.
Viele Dinge gibt es bei DB auch für Geld und gute Worte nicht mehr zu kaufen.
Natürlich kann man sich mit Zubehörteilen behelfen und sich damit trösten, das kaum noch einer von uns 20 000 km/Jahr fährt sondern diese Laufleistung in 10 Jahren erreicht.Dann könnte man einfach wieder einen Satz Zubehörteile einbauen.
Das bitte beim Kauf eines W 126 mit bedenken.
Da die Teile inzwischen so teuer und rar sind, sind schon aus diesem Grund die Fahrzeugpreise gestiegen.
Jeder versucht, wenn er in ein 10 000 bis 12 000 € Auto 10 000 bis 12 000 € investiert hat, wenigstens eine Teil der investierten Kosten heraus zu bekommen. Da kommen dann auch die Wunsch-Verkaufs-Preise von 25 000 €
her.
Das hat mit Wertsteigerung und Geldanlage eigentlich nichts zu tun.
Und wer diese Summe an Investitionen scheut oder nicht ausgeben kann, verkauft sein Auto mit reichlich Wartungsstau.
Fällt aber Käufern, die sich mit dem W 126 nicht so richtig auskennen , beim Kauf nicht auf, da so ein W 126 selbst mit vielen kleinen Mängeln noch irgendwie läuft .
Das Erwachen kommt dann erst, wenn nichts mehr geht.
Diese Tipps bitte alle beim Kauf eines W 126 in der heutigen Zeit durch den Kopf gehen lassen.
Ich habe den Kauf meiner W 126 damals und bis Heute nicht bereut.
Grüße
Peter