Hallo Reinhard,
zwei Tage in einer Mietwerkstatt kann man sowas doch stressfrei machen. Zwei Tage sollte man schon einplanen um es in Ruhe durchführen zu können.
Ich bin bei meinen Autos (egal ob Alltagskarre oder Oldtimer) immer wie folgt vorgegangen:
1) Erstmal alles säubern. Ich mache das immer mit einem Hochdruckreiniger in einer Landmaschinen-Waschhalle. Hier muss man ohne Frage eine geeignete Halle/Anbieter suchen, das ist bei normalen Waschboxen meist untersagt da die - neben einer Bühne - keinen Ölabscheider haben. Ggf. Teile demontieren. Bei unseren alten Kisten sind das i.d.R. Stoßstangen, Sacco-Bretter, Vorderkotflügel, Schwellerverkleidungen.
2) 15-20 Dosen Fluid Film AS-R und ein paar von den langen Sonden gekauft.
https://www.amazon.de/FLUID-FILM-Rostschutz-Korrosionsschutz-Hohlraumversiegelung/dp/B073XMSLZ3
Damit dann in die Hohlräume. Nicht sparen sondern ordentlich reinballern bis es irgendwo wieder rausläuft. Bei Verarbeitung die Sonde immer bewegen, damit alle Stellen erreicht werden und langsam durchziehen.
Das Mittel war auch unter den ersten Plätzen (hinter den ganzen Fetten) beim Oldtimer Markt Rostschutz-Test.
https://www.oldtimer-markt.de/rostschutztest
3) Mike Sanders im Eimer zum Pinseln. Das nehme ich für Fahrwerksteile, Unterboden, Sacco-Planken und alle anderen von außen erreichbaren Teile.
Damit hast Du m.E. schon eine "mehr als 80%-Lösung". Mehr Geld ausgeben kann man natürlich immer. Wenn man es selbst macht, sieht man direkt, was Sache ist und kann gezieht vorgehen - und die Clipse selber kaputtmachen
Wenn Du deine Fahrzeuge eh nicht großartig bei Wind und Wetter fährst passiert da doch eh nichts. Eher sind die wieder verkauft. Ich würde behaupten: selbst wenn man gar nichts konservieren würde, würde beim Nutzungsprofil eines normalen Oldtimer-Fahrers (Schönwetterfahrten) nie eine Durchrostung passieren. Anders sieht das natürlich im Alltagsbetrieb aus.
Ich fahre meine Autos auch mal im Urlaub (da kommt man zwangsläufig mit Regen in Kontakt) oder bei schönem Wetter im Winter. Selbst nach nunmehr zwölf Jahren am W126 und vier Jahren seit der Fahrwerksrevision am T-Modell sehen die Schrauben der Fahrwerksteile noch alle neuwertig aus.
Auf "komplett mit Fett einjauchen" stehe ich gar nicht - aber das sieht ja glücklicherweise jeder anders. Lieber nur die Schraubenköpfe fetten und die oberen/unteren Windungen der Federn als den kompletten Achsschenkel. Das Fett macht eventuelle Reparaturarbeiten zur Hölle.
Wirklich "günstig" ist das nicht aber ich sehe immer selber gerne, was gemacht wird - was gibt es schließlich schöneres, als ein gut erhaltenes Auto zu konservieren? Das mache ich dann gerne selber!
Ungefähre Preise:
300€ 20 Dosen AS-R
60€ 1 Eimer Fett
200€ für 2 Tage Mietwerkstatt
In Summe also etwa 600€
Gruß Markus
5-mal bearbeitet. Zuletzt am 19.02.23 16:42.