Hallo Zusammen,
wie angekündigt möchte ich eine "kurze" Rückmeldung zum Einbau/ Einsatz der überholten Getriebes geben.
Das Getriebe verrichtet nun seit ca. 1500 km ohne Probleme seinen Dienst.
Das ist sicherlich noch recht wenig, aber ich möchte das Ganze hier gern abschließen. Sollten sich doch noch etwas erwähnenswertes ergeben, so werde ich dies hier aufgreifen, glaube aber nicht, dass dies noch der Fall sein wird.
Den Tausch selber habe ich, nach Anweisung unserer Wiki, allein hin bekommen. Das hat etwas mehr als einen Tag gedauert. Zu zweit sollte dies in deutlich unter der Hälfte der Zeit hinzubekommen sein.
Als Anmerkung zur Wiki: Hier steht, dass bei Fzg. M116/117 bis 09/87 der Auspuff runter muss. Demnach hätte ich drum herum kommen müssen - bin ich aber nur zur Hälfte.
Das linke Hosenrohr muss auf jeden Fall ab, dann kann man das Getriebe drum herum heraus manövrieren.
Besser noch, man nimmt auch das rechte ab. Ansonsten leidet die Hitzeabschirmung des Hosenrohrs schon etwas, bzw. man muss extrem vorsichtig agieren.
Das hintere Getriebelager habe ich gegen ein Febi-Neuteil ersetzt. Ich konnte beim Altteil nicht wirklich erkennen, das dieses "fertig" gewesen sein soll.
Weiter habe ich festgestellt, dass ich die Dichtungen des Rohrs Ölpeilstab/Einfüllstutzen nicht erneuert hatte und diese auch nicht zum Dichtungssatz dazuzugehören scheinen - ich habe mir anders beholfen.
Die richtigen Dichtungen werde ich beim Rücktausch ersetzen.
Meine Befürchtung, dass der Wandler nicht richtig eingesetzt, bzw. bei der Montage verrutschen könnte und dann in Folge die Mitnehmer der Primärpumpe in Mitleidenschaft gezogen werden könnte hat sich nicht bestätigt.
Wie schon zuvor gesagt: Wenn der Kunststoff-Pin richtig in der Gehäuseglocke sitzt, dann passt es auch mit dem Zusammenspiel von Pumpe und Wandler. Wie soft: Wenn man es mal selber gemacht hat - ganz easy ;-)
Einen Fehler habe ich beim Anschrauben von Flexscheibe und Wandler gemacht, da ich die Angabe der Wiki:
Quote
Zudem ist es eine enorme Erleichterung, wenn die Gewinde im Wandler bereits in korrekter Ausrichtung zur Flexscheibe stehen, so dass die Schrauben dort später ohne erneutes Abnehmen des Getriebes angesetzt werden können
nicht beachtet bzw. gedeutet habe. Es ist nicht nur eine Erleichterung, sondern erforderlich, dass Wandler und Flexscheibe korrekt zueinander stehen. Diese Position lässt sich nämlich bei festgezogenen Schrauben des Getriebegehäuses nicht mehr korrigieren, da dort die Mutter bzw. das Gewinde der Schrauben, welche Zahnkranz und Mitnehmer verbinden zu weit hervor stehen. Also Schrauben des Getriebes nochmals lösen und dieses wieder zwei Millimeter vom Motorgehäuse abziehen.
Diesen Satz der Wiki, als auch die Angabe zum Auspuff werde ich dementsprechend anpassen.
Apropos Wiki: Ich hatte ja eingangs geschrieben, dass zu überlegen wäre, die in diesem Fred beschriebene Doku mitsamt Tätigkeitsbericht und Tipps und Tricks in die Wiki zu bringen.
Mein Vorschlag wäre, dies so zu machen, dass in der Wiki nur eine Verlinkung auf diesen Fred erfolgt, ohne dort nochmals eine eigenständig Beschreibung zu verfassen.
Ich denke, mir hätte das zu bzw. vor Beginn des Projekts schon erheblich geholfen und so ist es ja auch gedacht gewesen. Es ist sicherlich eine Menge zu lesen, aber es befindet sich zumindest alles an ein und der selben Stelle, ohne, das man etliche andere Freds im Forum durchforsten muss.
Was meint ihr dazu?
Ansonsten Würde ich behaupten, dass das Getriebe so arbeitet, wie erhofft. Eine Messung bzw. Einstellung des Modulierdrucks habe ich nicht vorgenommen, da mir die Schaltvorgänge so gefielen, wie sie sind.
Man könnte sicherlich noch etwas in Richtung "weicher" drehen - dann wären die Schaltvorgänge wohl gar nicht mehr spürbar, aber das halte ich für etwas übertrieben. Von einer Verschleißerhöhung mal ganz abgesehen.
Wenn etwas zu erwähnen wäre, dann folgendes: Bei ganz sensibel eingestelltem "Popometer" habe ich erlebt, dass vor dem Schaltwechsel 3-4 ein leichtes Ruckeln/Schwingen festzustellen war. Dies ist schwer bis kaum reproduzierbar und im normalen Fahrbetrieb bisher einmal aufgetreten. Wohl auch nur von mir bemerkt, da ich noch recht achtsam in Bezug auf das Getriebe unterwegs bin.
Einmal habe ich es wie folgt reproduzieren können: Im dritten Gang fahrend die Drehzahl bzw. Geschwindigkeit minimalst erhöht. Dann ist kurz vor dem Schaltvorgang eine Art "eiern" in Bezug auf den Kraftschluss zu merken. Das muss genau der Punkt sein, wo ein Regelschieber oder Ventil und die dazugehörigen Drücke genau auf der Kippe zwischen zwei Zuständen bezüglich des Gangwechsels stehen.
Aber wie gesagt, es tritt im "normalen" Fahrbetrieb nicht wirklich auf und wenn, dann muss schon wirklich sehr sensibler darauf achten. Vielleicht habt ihr ja Erfahrungswerte dazu...
Ich betrachte dies jedoch nicht als Makel, welcher auf die Überholung zurück zu führen wäre - lasse mich aber gern eines besseren belehren.
Dazu sei noch gesagt, das ich den Steuerdruckzug nach wie vor etwas straffer gestellt habe, wie empfohlen.
Das "Holen" eines Gangs erfolgt auf jeden Fall sehr fix im Vergleich zum noch nicht überholten Getriebe. Der Wagen wirkt dadurch erheblich agiler. Allerdings muss ich das auch gleich wieder relativieren, da ich zwischenzeitlich auch die Nockenwellen getauscht habe und mich an das spritzigere Ansprechen des Motors evtl. noch nicht ganz gewöhnt habe.
Beim Öl habe ich mich für preiswert / Mannol Dexron IID entschieden. Was die Auswirkungen unterschiedlicher Öle angeht hat meine Recherche durchwachsene Ergebnisse ergeben. Ich kann mir allerdings gut vorstellen, dass sich bei Getrieben mit fortgeschrittener Laufleistung ein zunehmend feststellbarer Effekt ergibt. Bei einem neuen/überholtem Getriebe würde ich das aber nicht so einschätzen.
Ich hatte ja auch das RÜF-Getriebe (vor Einbau der Superior-Federkits) mit Fuchs Titan ATF 4000 befüllt und das Durchrutschen wurde dadurch noch erhöht.....
Was die Kosten für Teile angeht, so komme ich auf ca. 650 Euro und für Werkzeuge, die ich mir extra dafür angeschafft habe auf knappe 100 Euro. Eine kurze Auflistung findet sich im PDF s.u.
Ich werde dann bei Zeiten das RÜF Getriebe überholen.
Das jetzt verbaute KAT Getriebe gedenke ich zu verkaufen, sobald das RÜF Getriebe seinen Dienst ordnungsgemäß verrichtet. Was die Preisgestaltung angeht, so habe ich noch keine Idee. 400 Euro habe ich für das Getriebe selber gegeben, somit ergeben sich schon mal 1050 Euro...aber wer kauft schon ein von einer Privatperson überholtes Getriebe, ohne Garantie/Gewährleistung...
Mal sehen, was sich dort ergibt...
Abschließend nochmals Vielen Dank für Euer Mitwirken und mein Rat an alle Unentschlossene, mit durchschnittlichen Schrauberfähigkeiten, so ein Winterprojekt mal selber in Angriff zu nehmen - es ist keine Hexerei und mit Unterstützung des Forums absolut machbar
Viele Grüße
Stefan
Getriebetausch_32Seiten_115DPI.pdf
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560SE; RÜF; 12/88; 470.000km; Perlmuttgrau; Leder schwarz