Hallo Werner und alle Anderen im Geiste,
ich weiß nicht, wie oft ich in den vergangenen Jahren meine Fahrzeuge hinterfragt habe - auch weil ich immer wieder Lust auf ein neues Gefährt hatte. Selbst scheinbar sakrosankte Fahrzeuge, die ich unbedingt behalten wollte, sind längst verkauft worden. Leider bisher nie mit dem Ergebnis, den aus 4 Fahrzeugen bestehenden Fuhrpark effektiv abzubauen. Einen Verkauf habe ich allerdings noch nie bereut.
Die Gesamt-Fahrleistung aller Fahrzeuge lag 2024 unter 5tsd Kilometer, da ich für den Alltag meinen Firmenwagen habe (der nicht zum Fuhrpark zählt). Als gebranntes Kind der 90er/frühen Nuller-Jahre, in denen ich meine verschiedenen 126er/140er in wenigen Jahren gen 200tsd, teilweise bis 300tsd Kilometer fuhr, genieße ich es, meine Old-/Youngtimer gezielt einzusetzen. Sie sind auch immer ganzjährig angemeldet, so dass ich - entsprechendes Wetter vorausgesetzt - jeden der Reihe nach fahre. Mein E 220 Cabrio und der 500 SEL kosten jährlich zusammen ca.900 Euro Steuern/Versicherung. Eine Reduktion auf 8 Monate Anmeldezeit brächte eine Ersparnis von ca.300 Euro im Jahr - das ist mir die Ganzjahresflexibilität wert.
Mir ist aber aufgefallen, dass ich praktikable Fahrzeuge zunehmend mehr schätze. Sprich, großzügige Limousinen, in denen ich mit meinen 1,94m bequem Platz habe. Mein letzter Erwerb, mein W210, ist aktuell mein klarer Favorit. Großzügiger Innenraum, leichtes Handling, sehr gutes Fahrwerk und - was vor allem Außenstehende überrascht - trotz seiner 28 Jahre mit den wichtigsten Sicherheits-Features ausgestattet. Die ideale Mischung aus gutem, alten Mercedes-Feeling und Alltagstauglichkeit (sieht man vom Verbrauch der 6Liter-Maschine einmal ab:-)).
Mein Firmenwagen vermittelt dagegen gar nichts - allein deshalb könnte ich auf meinen Fuhrpark nicht verzichten. Diese Rückreise in die 80er/90er Jahre würde ich sehr vermissen. Nur - und das merke ich zunehmend - dafür benötige ich im Grunde gar nicht das besonders ausgestattete, rare Kleinod wie meinen Diplomaten-SEL oder den E60 AMG. Das ist mehr der gleichzeitig vorhandenen Sammler-Leidenschaft geschuldet. Ein einfacherer, kleiner motorisierter Wagen täte es hinsichtlich des persönlichen Feelings ähnlich gut. So spiele ich manchmal mit dem Gedanken, meinen A124 gegen einen W124 zu tauschen, da ich im Jahr ca.10x offen fahre. Und das auch nur, weil ich manchmal gezielt eine offene Runde drehe.
Nur - aktuell ist ein Verkauf äußerst schwierig und finanziell nachteilig. Ich versuche seit 5 Monaten meinen 4.Wagen zu verkaufen, aber es rührt sich wenig. Man könnte daraus schließen, dass es aktuell ein Käufer-Markt ist, aber das täuscht. Weder die Preislisten der diversen Informationsblätter, noch die Händlerpreise gehen runter. Und auch die privaten Anbieter harren der Dinge, die da kommen ...oder auch nicht.
Die Laune verdirbt mir das nicht. Gleich gehe ich wieder runter in die Garage und erfreue mich am Anblick meiner 3 Mercedes und wünsche Allen ein gutes neues Jahr 2025,
Gruß Udo